Kommentar zu Online-Anwendungen
Mehr Nutzerorientierung!
Organisatorische Hürden lassen sich mit gutem Willen relativ schnell überwinden, Gesetzeslücken schnell schließen. Bei Online-Anwendungen im Gesundheitswesen geht es hier derzeit voran. So hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bereits im Mai beim Ärztetag ein E-Health-Gesetz initiiert.
Entscheidend für eine nachhaltige Umsetzung telemedizinischer Anwendungen und Online-Kommunikation ist am Ende allerdings die Akzeptanz aller Beteiligten, also besonders der Ärzte und Patienten. Bei den Ärzten hakt es derzeit noch etwas, wie jetzt der CGM Health-Monitor im Auftrag der CompuGroup Medical ergeben hat. Demnach sind außer bei Arztbrief und Online-Update der Praxissoftware die meisten Ärzte vom Sinn der Online-Anwendungen nicht wirklich überzeugt.
Das ist durchaus verständlich: Zu oft haben sich die Anwendungen für Ärzte als ziemlich komplex erwiesen, oder sie waren als Insellösung nach Ende eines Projekts nicht alltagstauglich. Das muss anders werden, die Nutzerorientierung gehört ganz nach oben auf die Prioritätenlisten der Projektplaner.
Wer zum Beispiel eine hohe Akzeptanz des Online-Rollouts der Gesundheitskarte haben will, muss schnell dazu kommen, den E-Arztbrief zu integrieren. Leider haben das noch nicht alle Verantwortlichen erkannt.
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