Leitartikel zur Zukunft der Krankenhäuser
Mengendebatte und Umbau der Klinikwelt
Gleichgültig, wie die Bundestagswahlen im September ausgehen: Die Krankenhauslandschaft steht in der kommenden Legislaturperiode vor Umbrüchen. Das betrifft unmittelbar auch die niedergelassenen Ärzte.
Veröffentlicht:
Blick in einen Operationssaal. Die Ausweitung der Fallzahlen in Kliniken erregt Aufsehen bei allen Parteien.
© Davorin Wagner
Alle Parteien mahnen grundsätzliche Veränderungen bei den Krankenhäusern an. Das ist folgerichtig. Der Neuordnung des ambulanten soll nun die des stationären Sektors folgen.
Mit dem Versorgungsstrukturgesetz hat die schwarz-gelbe Koalition Möglichkeiten eröffnet, dem Ärztemangel zu begegnen und den Beruf des Hausarztes und die Niederlassung insgesamt aufzuwerten.
Mit der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie hat sie die Berufsperspektiven vor allem von Hausärzten und in der fachärztlichen Grundversorgung gestärkt.
Außerdem hat sie mit der Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) einen Bereich geschaffen, in dem niedergelassene Ärzte mit ihren Kollegen in den Kliniken strukturiert zusammenarbeiten können.
Das ist eine kleine Bresche in der Sektorengrenze, die nach den Wahlen aller Voraussicht allmählich erweitert werden wird. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hat in seinem jüngsten Sondergutachten bereits dafür plädiert, das ambulante Operieren wie ursprünglich vom Gesetzgeber vorgesehen in der ASV anzusiedeln.
Die Karten zwischen ambulant und stationär werden also neu gemischt werden. Nicht jedes der gut 2000 Krankenhäuser in Deutschland und nicht jede ihrer Abteilungen wird diesen Prozess überstehen...