Pharmaunternehmen
Merck wächst mit Pembrolizumab
Der US-Konzern Merck will bis 2021 einen Teil seines Portfolios ausgliedern: Women’s Health, Altoriginale und Biosimilars zählen demnach nicht mehr zum Kerngeschäft.
Veröffentlicht:Kenilworth. Zieht Merck & Co. (außerhalb der USA und Kanadas: MSD) mit seinem Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) der Konkurrenz davon? Der vor drei Jahren als weltweit erstes Krebsmittel auch lokalisationsunabhängig zugelassene Wirkstoff hat vergangenes Jahr einen Umsatzsprung von 55 Prozent (auf 11,1 Milliarden Dollar) hingelegt und war damit fast im Alleingang für das elfprozentige Konzernwachstum (auf 46,8 Milliarden Dollar) verantwortlich.
Ohne negative Wechselkurseffekte wäre der Zuwachs noch zwei bis drei Prozentpunkte höher ausgefallen, wie Merck am Mittwoch mitteilte. Vor Steuern nahm der Konzerngewinn um 32 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar zu, nach Steuern um 58 Prozent auf 9,8 Milliarden.
Weitere Expansion geplant
Im laufenden Geschäftsjahr soll sich die expansive Entwicklung fortsetzen: Die Verkäufe würden voraussichtlich moderat auf 48,8 bis 50,3 Milliarden Dollar zulegen, der Gewinn je Aktie prozentual zweistellig auf 4,57 bis 4,72 Dollar (2019: 3,81 Dollar).
Zugleich kündigte Merck an, Teile seines Geschäfts in eine eigenständige, börsennotierte Gesellschaft ausgliedern zu wollen. Das Vorhaben betrifft den Angaben zufolge Produkte, die unter der Spartenbezeichnung „Women’s Health“ rangieren (u.a. Verhütungsmittel und Fruchtbarkeitshormone), Altoriginale sowie Biosimilars, die in Kooperation mit dem koreanisch-amerikanischen Joint Venture Samsung Bioepis vermarktet werden.
Merck & Co. 2019 in Zahlen
- Umsatz: 46,8 Milliarden Dollar (+11,0 %),
- Gewinn vor Steuern: 11,5 Milliarden Dollar (+32 %)
- Überschuss (nach Steuern): 9,8 Milliarden Dollar (+58 %)
- Top 3 Produkte: Keytruda® (Pembrolizumab, Krebs) 11,1 Mrd. Dollar (+55 %) Januvia®/Janumet® (Sitagliptin, Diabetes) 5,5 Mrd. Dollar (-7,0 %) Gardasil® (HPV-Impfstoff) 3,7 Mrd. Dollar (+19 %)
Spin-off mit mehr als 10.000 Mitarbeitern
Dieses Geld wolle man auf Aktienrückkäufe verwenden oder in die Geschäftsentwicklung investieren. Genaueres dazu werde man zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen. Das neue Unternehmen, über dessen Namensgebung noch nicht entschieden ist, soll seinen Sitz in New Jersey haben und werde mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigen, heißt es.
Im ersten Geschäftsjahr 2021 werde das Spin-off zwischen sechs und 6,5 Milliarden Dollar umsetzen, in den Folgejahren voraussichtlich prozentual niedrig einstellige Zuwachsraten verzeichnen und auf eine operative Marge (EBITDA) um 40 Prozent kommen.
Seinen Aktionären verspricht der US-Konzern für die kommenden Jahre eine anhaltend hohe Dividendenausschüttung, wobei als künftige Zielmarke – ein Datum wird nicht genannt – zwischen 47 und 50 Prozent des jährlichen Konzerngewinns angepeilt würden. (cw)