Deutsche KI-Strategie
Merkel installiert neuen Digitalrat
Die Bundesregierung hofft bei der Umsetzung ihrer KI-Strategie auf kritische Impulse von Experten.
Veröffentlicht:BERLIN. Die Bundesregierung hat sich der Digitalisierung verschrieben – unter anderem im Gesundheitsbereich. Zudem soll der Ausbau der Breitbandversorgung auch die flächendeckende Nutzung von Telemedizin und anderen medizinischen Lösungen ermöglichen, die nur mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) realisierbar sind.
KI wird zum Beispiel benötigt, um riesige Datenmengen – Big Data – im Gesundheitsbereich zielgerichtet als Smart Data zu nutzen, um die Präzisionsmedizin voranzutreiben, der ein großes Kostensenkungspotenzial im Gesundheitswesen zugetraut wird.
Untermauert wird dieser Anspruch mit der KI-Strategie, die bis Ende des Jahres stehen soll. Im Juli hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) als federführende Ministerin die Eckpunkte der Bundesregierung für eine KI-Strategie abgeliefert. Das Bundeskabinett hat das Papier beschlossen.
In ihrem jüngsten Podcast hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nun mitgeteilt, dass ein neues Gremium, der Digitalrat, die Umsetzung der Digitalisierung beratend begleiten soll. "Wir haben dafür schon vieles getan, aber wir glauben, dass wir noch besser werden müssen. Und da können uns Expertinnen und Experten aus der Praxis helfen.
Rat soll Wissenstransfer zur Politik befeuern
Genau das soll der Digitalrat leisten, nämlich den Wissenstransfer von den Experten hin in die Politik, damit wir dann richtig handeln können", erläuterte Merkel im Podcast
Wie sie erneut betonte, biete die Digitalisierung enorme Chancen, und die Bundesregierung wolle, dass die Menschen auch teilhaben können an diesen Chancen. Hier stellte sie auch die signifikante, strategische Bedeutung der KI für Deutschland nochmals in den Mittelpunkt. Die KI-Strategie sei essenziell, "denn hier werden wesentliche Innovationen weltweit in den nächsten Jahren entstehen und wir wollen vorne mit dabei sein", so Merkel.
"Ich bin überzeugt, dass wir insgesamt in unserem Regierungshandeln nur mithalten können, wenn wir uns auch immer wieder Rat von außen suchen. Und genau das tun wir, indem wir Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen bitten, uns im Digitalrat zur Seite zu stehen und uns zu beraten. Dabei geht es darum, dass das Menschen sind, die unterschiedliche Erfahrung haben in dem gesamten Bereich der Digitalisierung und die uns mit ihrer Expertise zur Verfügung stehen", so Merkel ohne Details zur personellen Besetzung des neuen, zehnköpfigen Gremiums zu nennen.
Wie sich Merkel explizit äußert, brauche die Regierung "ab und zu auch Menschen, die uns antreiben, die uns unbequeme Fragen stellen und die darauf Wert legen, dass das, was wir miteinander diskutieren, dann auch in der Praxis umgesetzt wird." (maw)