Klinikhygiene
Ministerium in NRW für Fragebögen
KÖLN. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hält Patienten-Fragebögen zum Thema Hygiene für ein geeignetes Mittel, um das Hygiene-Bewusstsein von Klinikmitarbeitern zu schärfen und die Patienten zu informieren.
Das geht aus der Antwort der rot-grünen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Peter Preuß hervor.
Das Gesundheitsministerium hatte gemeinsam mit dem Landeszentrum Gesundheit NRW und der Landeskrankenhausgesellschaft einen Musterfragebogen entwickelt. Durch die Befragung der Patienten sollen sich die Kliniken einen Überblick verschaffen, ob die Hygienemaßnahmen greifen und wo es gegebenenfalls Verbesserungsbedarf gibt.
Preuß wollte in seiner Anfrage wissen, wie effektiv und arbeitsrechtlich unbedenklich der Kampf gegen multiresistente Krankenhauskeime mit Hilfe eines Fragebogens ist.
Durch die Befragung könnten Missverständnisse auf Seiten der Patienten ausgeräumt werden, führt das Ministerium in seiner Antwort aus. "Das medizinische Personal kann durch die Rückmeldung der Patientinnen und Patienten sensibilisiert werden und spezifische Hygienemaßnahmen zukünftig verstärkt erläutern."
Datenschutzrechtliche Bedenken sieht die Landesregierung nicht. Die Fragen zielten auf die jeweiligen Fachabteilungen, sichere Rückschlüsse auf individuelle Pflichtverstöße seien unwahrscheinlich. Die Kliniken setzten die Fragebögen zudem in Abstimmung mit den Mitarbeitergremien ein.
Nach einer Studie des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Greifswald können solche Fragebögen als Instrument genutzt werden, um Schwachstellen zu erkennen und gezielt anzugehen, teilt die Regierung mit. (iss)