Telemedizin

PKV bietet Fernbehandlung aus dem Ausland

Ottonova-Kunden in Deutschland können sich ab sofort auch auf einem digitalen Arztbesuch in der Schweiz ein Rezept ausstellen lassen.

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Digitaler Arztbesuch in der Schweiz – für Ottonova-Kunden jetzt eine Option.

Digitaler Arztbesuch in der Schweiz – für Ottonova-Kunden jetzt eine Option.

© khz / Fotolia

KÖLN. Das junge PKV-Unternehmen Ottonova bietet Kunden als erster privater Krankenversicherer die Fernbehandlung aus dem Ausland an. Dafür kooperiert das Münchener Unternehmen mit dem Anbieter Eedoctors aus der Schweiz, das auf den digitalen Arztbesuch spezialisiert ist.

"Unsere Zielgruppe erwartet solche Angebote", sagt der Gründer und Vorstandsvorsitzende von Ottonova Dr. Roman Rittweger, der selbst Arzt ist. Ottonova ist das erste digitale PKV-Unternehmen in Deutschland und hat seit Juni dieses Jahres die Zulassung der Finanzaufsicht BaFin. Es versicherten sich vor allem junge, gut verdienende und digital aktive Leute bei Ottonova, so Rittweger: Geschäftsführer, Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Das Durchschnittsalter liege bei 32 Jahren, etwa 90 Prozent der Kunden sind den Angaben zufolge männlich.

Wenn Versicherte ein medizinisches Problem haben, können sie sich an den sogenannten Concierge bei Ottonova wenden, den Ansprechpartner für Gesundheitsfragen, und ihm den Fall schildern. Hält der Concierge eine Video-Konsultation für angemessen, schickt er dem Kunden einen Zugangscode für die Verbindung mit Eedoctors. Mit einem der Schweizer Ärzte kann der Versicherte das weitere Vorgehen besprechen. Findet der Mediziner, dass die Krankheit zu schwer für eine Fernbehandlung ist, sagt er das dem Betroffenen.

Rittweger begrüßt, dass es Ärzten in Baden-Württemberg künftig möglich sein soll, auch fremde Patienten telemedizinisch zu versorgen. Ottonova werde sich gern an solchen Modellprojekten beteiligen. Der Unternehmenschef will aber nicht warten, bis alles in trockenen Tüchern ist. Denn so etwas kann dauern, weiß er. "Deshalb gehen wir in die Schweiz."

Ottonova vermittelt lediglich den Kontakt zwischen seinen Versicherten und Eedoctors, der Behandlungsvertrag kommt zwischen dem Patienten und den Schweizern zustande.

Zurzeit arbeitet der Versicherer daran, das neue Angebot in die Ottonova-App zu integrieren. In der Testphase bis Mitte 2018 ist die Video-Konsultation für die Kunden kostenlos, danach wird sie auf den vereinbarten Selbstbehalt angerechnet.

Die Schweizer Ärzte können den Patienten auch Überweisungen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oder Privatrezepte ausstellen. Rittweger kündigt Unterstützung an, falls Versicherte Schwierigkeiten haben, die Rezepte in der Apotheke einzulösen. "Wir werden das dann über Versandapotheken im Ausland regeln." (iss)

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