SARS-CoV-2-Diagnostik
Positiv-Rate bei PCR-Tests steigt auf 3,7 Prozent
Das COVID-19-Infektionsgeschehen schlägt sich in zunehmenden Positivraten bei PCR-Tests nieder. Auch die Anzahl der PCR-Tests ist nochmals gestiegen, zeigen die Zahlen des Anbieterverbands ALM e.V.
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Probe nach dem Abstrich: PCR-Test vor der Analyse im Labor.
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Berlin. Die Anzahl der PCR-Tests an Personen auf SARS-CoV-2 ist in der vergangenen Woche um zwei Prozent auf mehr als 1,1 Millionen gestiegen. Die Anzahl der positiven Tests stieg im selben Zeitraum, dem Infektionsgeschehen geschuldet, um rund 50 Prozent auf 40.276. Die Rate positiver Tests stieg damit von 2,5 Prozent in der Vorwoche auf 3,7 Prozent in der vergangenen Woche. Die Zahlen haben die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) am Dienstag turnusmäßig gemeldet.
Bei insgesamt zunehmender Auslastung der Labore von 80 Prozent seien am Montag Morgen bei den an der Auswertung teilnehmenden 160 Laboren mehr Proben vom Wochenende noch ohne Befund (20.799 Tests, plus 24 Prozent im Vergleich zur Vorwoche), hieß es weiter. „Wir brauchen einfache, klare, einheitliche und nachvollziehbare Regelungen, die jede Bürgerin und jeder Bürger verstehen und einhalten kann. Sonst verschwenden wir mit anlasslosen Tests nicht nur medizinische Ressourcen, auch die Akzeptanz in der Bevölkerung gilt es im Blick zu halten“, wird Dr. Michael Müller, der 1. Vorsitzende des ALM e.V., in der Mitteilung zitiert.
Priorisierung bei den Testanlässen
In der aktualisierten Nationalen Teststrategie seien die Testanlässe neu strukturiert und für den Fall von Engpässen bei den Testkapazitäten auch priorisiert worden, betont der Anbieterverband weiter und fordert „dass wir eine regionale Test-Koordination zwischen den Haus- und Fachärzten, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und den Laboren organisieren“. Das würde auch den Facharzt-Laboren helfen, die Ressourcen gezielt einzusetzen.
Der Verband fordert auch herstellerunabhängige vergleichende Evaluationen der durch die neue Teststrategie eingeführten Antigentests. Das Ziel: Praxen, Krankenhäusern und Alten- wie Pflegeheimen eine gute Orientierung zu geben, so Evangelos Kotsopoulos. Ganz wesentlich hierbei sei die analytische Empfindlichkeit von Antigentests, die bekanntermaßen unterhalb der Empfindlichkeit von PCR-Test liegt.
BDL: „Überzogene Erwartungen“
Vor überzogenen Erwartungen an Antigen-Schnelltests zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat unterdessen der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) erneut gewarnt. Zwar würde den Alten- und Pflegeheimen der Kauf solcher, einfach anzuwendender Tests von diversen Herstellern angeboten. Die aktuellen Empfehlungen des Ausschusses für biologische Arbeitsstoffe (ABAS) zur Arbeitssicherheit bei der Corona-Diagnostik könnten in den Heimen allerdings kaum eingehalten werden.
Laborbasierte Antigentests seien derweil noch gar nicht verfügbar, obwohl es bereits eine Gebührennummer dafür gebe. Der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski sieht darin einen „in der Geschichte der Gebührenordnung einmaligen Vorgang“.
Bobrowski hob hervor, dass trotz der hohen Belastung die meisten Labore in Deutschland die 24-Stundenfrist bei den klassischen PCR-Testungen auch weiterhin einhalten könnten. (ger)