Gute Nachrichten des Jahres 2024

Positiver Jahresrückblick: Ärztliche Weiterbildung – Startschuss für einen neuen Standard

Auch Medizindidaktik will gelernt sein. Künftig sollen die Ärztekammern Weiterbilder mit speziellen Train-the-Trainer-Seminaren unterstützen – aus unserer Serie zu guten Nachrichten im Jahr 2024.

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Mehr Struktur und konstruktives Feedback: Seit Jahren fordern junge Ärztinnen und Ärzte dies für die Weiterbildung ein. Doch lange schienen die Kammern, die zuständig für die Qualität der Weiterbildung und die Umsetzung der Weiterbildungsordnung sind, größtenteils taub auf diesem Ohr zu sein.

Noch 2023 mussten die Delegierten auf dem Deutschen Ärztetag eine bittere Pille schlucken: Gerade einmal einem Viertel der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) werde zum Start auch ein Weiterbildungsplan ausgehändigt, lautete das Ergebnis einer konsentierten Evaluation zur Weiterbildung, die zwölf Landesärztekammern unter rund 11.000 ÄiW durchgeführt hatten. Dabei ist der Plan laut (Muster-)Weiterbildungsordnung Pflicht.

Doch das Blatt könnte sich nun wenden. Die Delegierten des Deutschen Ärztetags haben es in diesem Jahr selbst möglich gemacht. Wenn auch erst im zweiten Abstimmungsanlauf und nach hitziger Debatte: Künftig sollen die Ärztekammern Weiterbilder zur Teilnahme an Train-the-Trainer-Seminaren verpflichten. Für die Kammern bedeutet dies, dass sie im selben Atemzug sukzessive die Seminare etablieren müssen.

Zwei Anläufe für den Beschluss hatte es gebraucht, da einige Delegierte zunächst befürchteten, die neue Aufgabe könnte die Kammern organisatorisch und finanziell überfordern. Dass die Qualifizierung in den Train-the-Trainer-Seminaren „stufenweise erfolgen, beginnend mit der Qualifizierung aller neu Befugten“ beginnen kann, überzeugte die Delegierten dann allerdings doch.

Gute Weiterbildung ist kein Selbstläufer

Ein wichtiger Schritt für mehr Qualität in der Weiterbildung, denn das Vermitteln von Wissen ist kein Selbstläufer. Medizindidaktik will und muss gelernt sein. Immer wieder zeigte sich in Umfragen und sogar im direkten Austausch mit Kammerpräsidentinnen und -präsidenten bei Diskussionsrunden auf dem Ärztetag selbst, dass sich ÄiW nicht ausreichend betreut fühlen.

„Weder das Medizinstudium noch die ärztliche Weiterbildung bereiten uns strukturiert auf unsere Aufgabe vor, unsere fachlichen Kompetenzen weiterzuvermitteln“, sagte die Berliner Internistin Friederike Bennett, die sich maßgeblich für den Ärztetags-Beschluss eingesetzt hat, Ende Juli im Interview mit der Ärzte Zeitung. Entsprechend dem Kompetenzerwerb während der ärztlichen Weiterbildung müssten auch medizindidaktische Kompetenzen erst erworben werden, so ihre klare Botschaft. Hier ist es Aufgabe der Kammern, Weiterbilder zu unterstützen. Deshalb wäre es wichtig, dass die Kammern nun zügig die Möglichkeiten für die Trainings schaffen. (reh)

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