Datenerhebung
Zahl der PCR-Tests auf SARS-CoV-2 steigt deutlich
Die Zahl der PCR-Tests auf SARS-CoV-2 steigt aufgrund der neuen Vorgaben für Reiserückkehrer nochmals deutlich. Doch auch die Positivrate geht nach oben.
Veröffentlicht:Berlin. Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) melden auch für die vergangene Woche (bis 2. August) wieder eine gestiegene Zahl von PCR-Tests auf SARS-CoV-2.
Das geht aus der Pressemitteilung des Branchenverbands von Dienstagmittag hervor. Demnach sind in der Kalenderwoche 31 528.441 PCR-Tests auf das Coronavirus angefordert worden, 7,1 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Das geht aus der wöchentlichen Datenanalyse der ALM hervor, an der abermals bundesweit 144 Labore teilgenommen haben, davon etwa ein Drittel an unterstützenden Laboren außerhalb des Verbands.
Bereits die Ankündigung der am vergangenen Samstag in Kraft getretenen Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach sich sämtliche Reiserückkehrer ab 1. August kostenfrei auf eine SARS-CoV-2-Infektion testen lassen können, habe für eine steigende Zahl an SARS-CoV-2-PCR-Tests gesorgt, heißt es in der Mitteilung des Verbands.
Jeder 100. Test fällt positiv aus
Entsprechend dem Infektionsgeschehen sei auch die Zahl der positiv Getesteten deutlich, auf 5180 (+30 Prozent) gestiegen, heißt es weiter. Auch die Positivrate stieg leicht, von 0,8 auf 1,0 Prozent. Die Zahl der Antikörpertests ging im Gegensatz zu den PCR-Tests erneut zurück und lag in der KW 31 bei 27.677, was einem Rückgang um 12,2 Prozent entspricht.
Die Testkapazitäten für die kommende Woche seien nochmals um zwei Prozent auf 985.000 gesteigert worden, berichtete Dr. Michael Müller. Der ALM-Vorstandsvorsitzende warnte davor die Kapazitäten vollständig auszulasten: „Die lange aufgebauten SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten sind eher dazu gedacht, kurzfristige Anforderungsspitzen, zum Beispiel bei regionalen Ausbrüchen wie in Gütersloh, abzufedern und nicht, um sämtliche Wünsche und Vorstellungen nach freier Testung zu bedienen“, betont Müller.
Testen erscheine aktuell wie Aktionismus, das verbrauche unnötig Ressourcen. „Ein negativer Test ist nur eine Momentaufnahme und führt, wie Beispiele zeigen, zu einer Scheinsicherheit“, gab Müller zu bedenken.
Vorrang für Abstand, Hygiene und Alltagsmasken
Besser sei es, gezielt zu testen und so Infektionsketten zu verfolgen. Für den Verlauf der Pandemie sei die Trias Abstand, Hygiene und Alltagsmasken (AHA) viel wichtiger. Allein der Mehrbedarf für die Testung aller Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit dem Flugzeug liegt nach einer ersten groben Einschätzung von ALM bei etwa 250.000 Tests pro Woche. Dabei spielten Reiserückkehrer für das Infektionsgeschehen wohl nur eine untergeordnete Rolle, so ALM-Vorstand Wolf Kupatt. (ger)
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