PKV und GKV

Privatärzte fordern mehr Wettbewerb innerhalb der Krankenversicherungen

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Frankfurt / Main. Der Privatärztliche Bundesverband (PBV) macht sich für eine Öffnung der privaten Krankenversicherung (PKV) für alle stark. Nur mit mehr Wettbewerb zwischen den privaten Versicherungen und zwischen PKV und GKV ließe sich das Gesundheitssystem in Zukunft noch finanzieren, so der Verband in einer aktuellen Mitteilung.

Das Generationen-Modell der GKV sei „ zum Scheitern verurteilt“, meint PBV-Geschäftsführer Thomas Ems. Berechnungen zeigten, dass heute vier Beitragszahler für einen Rentner zahlten. Schon in wenigen Jahren müsse jedoch ein Beitragszahler für zwei Rentner aufkommen.

Helfen kann nach Meinung des PBV nur ein Umbau des Gesundheitssystems. „Je mehr Mitglieder von den gesetzlichen in die privaten Krankenversicherungen wechseln, desto stärker sinken die Beiträge für jeden einzelnen“, so Ems. „Das konnte man in der Vergangenheit bereits bei den Zusatzversicherungen beobachten. Auch diese sind günstiger geworden, je mehr Menschen sich für sie entschieden.“

Der Verband fordert allerdings auch, dass die Politik die Zahl der Krankenkassen drastisch reduzieren soll. Die Politik müsse „Schluss machen mit dem wirtschaftlich längst nicht mehr vertretbaren System mit 96 gesetzlichen Kassen, die allesamt mehr oder weniger dasselbe anbieten“, sagt Ems. (eb)

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Kommentare
Dr. Klaus Günterberg 01.05.202309:29 Uhr

Mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen, das kann man eigentlich nur unterstützen. Ja, wir brauchen wirklich keine 96 gesetzliche Krankenkassen mit 96 hochbezahlten Vorständen und mit 96 Sonderregelungen. Wozu braucht es etliche AOK, eine tut es auch. Für die Versicherten würde es leichter, Bürokratie wird geringer. Aber wir brauchen auch keine Einheitskasse. Da ist gesunder Wettbewerb zwischen Primär- und Ersatzkassen gut.

Ja, auch die PKV braucht Wettbewerb, im Interesse der Versicherten. Immerhin sind 10 % der Bürger privat kranken-vollversichert. Bekanntlich bilden die privaten Versicherungen für ihre Versicherten Altersrückstellungen. Wollen die Versicherten in eine andere PKV, bleiben die Rückstellungen bei der bisherigen Versicherung, sie verfallen praktisch, die neue Versicherung wird teurer. Damit wird den Versicherten ein Wechsel erschwert, oft praktisch unmöglich.
Was halten Sie von folgender Regelung:
Die PKV weisen ihren Versicherten jährlich die Höhe der erworbenen Altersrückstellung nach, so wie die Lebensversicherungen schon lange ihren Versicherten die bisher erworbenen Ansprüche mitteilen. Und wenn ein PKV-Versicherter das Versicherungsunternehmen wechselt, kann er die erworbenen Ansprüche mitnehmen.

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