Hessen
Rhön wechselt Vorstandsvorsitzenden aus
Mit einem Chefwechsel kommt der Betreiber des Uniklinikums Gießen/Marburg der hessischen Landesregierung in den festgefahrenen Finanzverhandlungen entgegen.
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Der Alte und der Neue: Christian Höftberger (li.) gibt den Vorstandsvorsitz der Rhön AG ab, Tobias Kaltenbach übernimmt ab 1. November.
© [M] RHÖN-KLINIKUM AG / Daniel Peter | Privat
Bad Neustadt.Nach erst annähernd zwei Jahren an der Spitze des privaten Klinikunternehmens Rhön AG räumt Dr. Christian Höftberger schon wieder seinen Stuhl. Wie das zur Asklepios-Gruppe gehörende Unternehmen am Dienstag mitteilte, habe Höftberger den Aufsichtsrat bereits vorige Woche gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Dem sei auch nachgekommen worden. Begründet wird die „einvernehmliche“ Trennung mit der bis dato fruchtlosen Auseinandersetzung zwischen Rhön und dem Land Hessen über die Finanzierung des Universitätsklinikums Gießen/Marburg (UKGM).
„Nach intensiven Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich im Sinne der Mitarbeitenden und aller Patientinnen und Patienten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg in diesen festgefahrenen Verhandlungen Raum für neue Impulse schaffen möchte“, wird Höftberger in der Mitteilung zitiert.
Tobias Kaltenbach übernimmt
Rhön verhandelt seit dem Sommer mit dem Land eine ab 2023 greifende Anschlussvereinbarung zu den vom Land zu tragenden Investitionskosten sowie dessen Beitrag zu Forschung und Lehre am UKGM. Eine bestehende Vereinbarung war Mitte Juni von Rhön mit Wirkung zum Jahresende aufgekündigt worden. Erst am gestrigen Montag war in gleicher Sache ein Kompromiß-Appell der Klinikdirektoren an Hessens Ministerpräsidenten Boris Rhein und Asklepios-Chef Bernard große Broermann öffentlich geworden.
Als neuen Vorstandsvorsitzenden der Rhön-Klinikum AG habe der Aufsichtsrat Professor Tobias Kaltenbach bestellt, heißt es. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur soll das Amt am 1. November antreten. Kaltenbach kennt den Konzern bereits aus früheren Funktionen in der Asklepios-Geschäftsführung, der er zeitweise auch vorgesessen hatte. Anschließende berufliche Stationen waren die Kliniken des Main-Taunus-Kreises. Seit 2017 berät Kaltenbach den Angaben zufolge mit eigenem Unternehmen „bundesweit Projekte im Gesundheitswesen“.
Er werde nun einen „erneuten Versuch unternehmen, dass das Land Hessen wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt“, heißt es in der Mitteilung weiter. Rhön sei „offen für eine pragmatische und schnelle Lösung“. (cw)