Pflegestellenförderprogramm

Rotkreuz-Kliniken stoppen 35-Stunden-Woche

Die Schiedsstelle Hessen kürzt die Förderung neugeschaffener Pflegestellen auf null Euro.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Frankfurt/Main. Die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken treten auf die Notbremse: Das erst zu Jahresbeginn 2019 gestartete Projekt „35-Stunden-Woche“ für Mitarbeiter der stationären Pflege ist zum Jahresende eingestellt worden. Ursprünglich war die Maßnahme auf zwei Jahre – also bis Ende dieses Jahres – angesetzt gewesen, um den Pflegeberuf in den eigenen Häusern attraktiver zu machen.

Als Grund für die drastische Maßnahme nennen die Rotkreuz-Kliniken in einer Mitteilung vom Montag die fehlende Finanzierung aus dem 2019 neu implementierten Pflegestellenförderprogramm der Bundesregierung, die von der Schiedsstelle Hessen abgelehnt worden sei sowie das hohe Risiko der weiteren Finanzmittelkürzung im Pflegebudget 2020. Die hessische Schiedsstelle habe, trotz nachgewiesener Neueinstellungen, im November 2019 die Entscheidung getroffen, den Zuschlag aus dem Pflegestellenförderprogramm 2019 auf 0,00 Euro festzusetzen, heißt es weiter. Betroffen seien zwölf neugeschaffene Pflegestellen.

Somit gelte seit Jahresbeginn wieder die tarifliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden pro Woche für die betroffenen Stationen. „Wir können die getroffene Entscheidung der hessischen Schiedsstelle nicht verstehen. Gerne wären wir bereit gewesen, uns auf Kompromisse einzulassen, um die 35-Stunden-Woche für unsere Pflegekräfte beibehalten zu können. Wir bedauern es sehr, dass wir mit solch einer Entscheidung in das neue Jahr starten mussten, denken aber, dass wir verantwortungsvoll und richtig für unser Krankenhaus handeln“, so Gunnar Sevecke, Geschäftsführer Finanzen & Strategie der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken.

Das Pflegestellenförderprogramm sieht vor, jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle am Bett vollständig von den Kostenträgern zu refinanzieren, um die Personalausstattung in der Krankenhauspflege zu verbessern.

Im nächsten Schritt wollen die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken die Entscheidung der Schiedsstelle Hessen rechtlich prüfen lassen.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Personalie

Wechsel in der Zentralen Notaufnahme in Melle

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

REDUCE-AMI und ABYSS

Betablocker nach Herzinfarkt – so steht es um die Evidenz

Parallelen zum Leistungssport

Höhere Anspannung vor der Operation führt offenbar zu besserem Ergebnis

Lesetipps
Von wegen nur schnöder Mammon: An den Finanzmitteln der Solidargemeinschaft GKV vergreift sich Politik gerne.

© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Kolumne „Aufgerollt“ – No. 27

Die Plünderer der Krankenkassen

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung