SPD macht sich mit IGeL-Ideen bei Ärzten unbeliebt

Der Widerspruch bei Ärzten über die Vorschläge der SPD, IGeL per Gesetz einzudämmen, ist groß. Das zeigen die vielen Leserkommentare.

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NEU-ISENBURG (ger). Niedergelassene Ärzte, die in ihren Praxen auch Selbstzahlerleistungen anbieten, haben es derzeit nicht leicht. Zuerst eröffnen die gesetzlichen Kassen ein Portal mit Namen IGeL-Monitor.de, auf dem sie die angeblich neutrale Bewertung von IGeL anbieten.

Und nun folgt die SPD mit ihren Plänen zu einem IGeL-Eindämmungsgesetz. Unter anderem fordert die SPD, dass in IGeL-Praxen Plakate des Bundesgesundheitsministeriums aushängen, auf denen steht, warum manche Leistungen nicht in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen werden.

Außerdem soll es bei manchen IGeL nicht erlaubt sein, für denselben Patienten am selben Tag auch noch GKV-Leistungen zu erbringen.

Ärzte lehnen Pläne ab

Die Begründung: IGeL würden teils aggressiv angeboten, und dies vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Die Antwort der Ärzte ließ nicht lange auf sich warten: fast durchgängige Ablehnung der SPD-Pläne. Schon die IGeL-Bewertung durch die Kassen im Portal hatte Kollegen auf den Plan gerufen.

Hier seien wohl "eingefleischte Vegetarier am Werk, die die Zubereitung von Fleischgerichten beschrieben haben", schreibt Allgemeinarzt Dr. Thomas Georg Schätzler aus Dortmund.

Für "großen Quatsch" hält Schmerzspezialistin Dr. Birgit Bauer die Pläne der SPD. Die Sozialdemokraten sollten vielmehr froh sein, dass sich die freiberuflich tätigen Ärzte immer wieder etwas einfallen lassen, um ihre Praxen für die unterfinanzierten GKV-Patienten weiter vorhalten zu können. Wunschleistungen seien eben nicht durch das SGB V abgedeckt und seien damit IGeL. Die Leserbriefschreiber können darin nichts Verwerfliches erkennen.

Zu den Leserkommentaren!

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