Kommentar zu Masern-Prozess
Schlappe für Impfgegner
Realität ist Wahrnehmungssache - auch bei Impfgegnern. Rational nicht nachvollziehbar ist, dass sich am Dienstagabend ein Impfgegner nach dem Ende eines Prozesses vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart vor die Kameras stellt und einen Erfolg für seine Gesinnungsgenossen reklamiert. Er behauptet, es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis für krankmachende Masernviren.
In dem Prozess wiesen die OLG-Richter aber klipp und klar darauf hin, dass sie auf Basis des erstinstanzlichen Sachverständigengutachtens die Existenz des Erregers als nachgewiesen ansehen. Doch darum ging es vor dem Kadi gar nicht.
Knackpunkt waren die Modalitäten, nach denen der Impfgegner ein Preisgeld ausgeschrieben hatte für denjenigen, der den wissenschaftlichen Nachweis über die Existenz der Masernviren erbringen und zugleich deren Durchmesser beziffern kann. Hier hatte der klagende Arzt die formale Anforderung nicht erfüllt. Ein Triumph in der Sache ist das für die Impfgegner nicht! Bedauerlich ist, dass Impfgegner für ihre Thesen immer wieder mediale Bühnen finden.
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