Segensreiche Wirkungen einer Norm: Farbcodierung hilft gegen Verwechslung
Verwechslungen bei Injektionen können zu Fehlern führen. Eine neue Farbnorm soll helfen.
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Von fliederfarben bis gelb: Farbcodierung wird in Deutschland salonfähig. © ug
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Gelb steht für Hypnotika, rot für Muskelrelaxantien, hellblau für Opioide - farbige Etiketten auf Spritzen sollen sofort erkennen lassen, welche Art von Arzneimittel sie enthalten. Bisher sei es immer wieder zu Verwechslungen und deshalb sogar zu Todesfällen gekommen, so Gerlinde Gebauer von ArcRoyal, die die bunten Spritzenetiketten Hospicode® auf dem Internistenkongress vorgestellt hat. Denn die Etiketten der einzelnen Präparate selbst einer Wirkstoffklasse waren farblich unterschiedlich.
Das System der Farbcodierung ist für eine sichere Identifikation der Arzneimittel, die in Vorbereitung einer medizinischen oder einer chirurgischen Behandlung in Spritzen aufgezogen worden sind, entwickelt worden. Welche Farben für welche Medikamentenklasse stehen, regelt eine neue ISO-Norm. Spritzen farblich zu kennzeichnen sei in Großbritannien, Nordamerika und Australien bereits üblich, sagte Gebauer. Nun soll es auch in deutschen Op-Sälen bunt werden. Die Farbcodierung wird von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) als Standard empfohlen. Dem habe sich die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin angeschlossen. Die Farbcodierung erlaubt es auch, den jeweiligen Antagonisten schnell zu erkennen: Benzodiazepine etwa sind orange, die Antagonisten haben orange Streifen um ein weißes Feld.