Bundesanwaltschaft
Geplante Lauterbach-Entführung: Reichsbürgerin Elisabeth R. verhaftet
Die Bundesanwaltschaft hat eine Frau festgenommen, die maßgeblich an Vorbereitungen zur Entführung des Bundesgesundheitsministers beteiligt gewesen sein soll. Es ist bereits die fünfte Verhaftung in dieser Sache.
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Abgeführt. Im Landkreis Mittelsachsen hat die Polizei jetzt ein 5. Mitglied einer rechtsradikalen Gruppe verhaftet, die in Deutschalnd bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen wollte. (Symbolbild)
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Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat die deutsche Staatsbürgerin Elisabeth R. wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und des Verdachts festnehmen lassen, ein „hochverräterisches Unternehmens gegen den Bund“ vorbereitet zu haben.
Wie es in einer Mitteilung am Donnerstag heißt, wurde die als sogenannte „Reichsbürgerin“ bekannte Frau im Landkreis Mittelsachsen durch Beamte des mit den Ermittlungen beauftragten Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz sowie sächsische Polizeikräfte festgenommen.
Elisabeth R. soll sich im Januar 2022 einer Gruppierung angeschlossen haben, zu der auch vier Männer gehörten, gegen die die Bundesanwaltschaft bereits seit April ermittelt.
Bundesweite Durchsuchungen
Razzien und Festnahmen: Gruppe wollte Lauterbach entführen
Diese Gruppe habe sich zum Ziel gesetzt, so die Bundesanwaltschaft, „in Deutschland bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. Hierzu war geplant, einen bundesweiten ‚Black Out‘ durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen.“
Darüber hinaus sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „gegebenenfalls unter Tötung seiner Personenschützer, gewaltsam entführt werden“.
Übergeordnete Stellung
Die als terroristische Vereinigung einzustufende Gruppe sei in einen „militärischen“ und einen „administrativen“ Zweig untergliedert gewesen, Elisabeth R. habe sich wortführend in dem administrativen Teil bestätigt. „Dort nahm sie eine übergeordnete Stellung ein und machte Vorgaben, um die Pläne der Gruppierung voranzutreiben und zu koordinieren.“
Insbesondere sei sie auch daran beteiligt gewesen, neue Mitglieder zu rekrutieren sowie Waffen und Sprengstoff zu beschaffen. Wiederholt soll sie den Angaben zufolge auf „rasche Umsetzung“ der Lauterbach-Entführung gedrängt und dazu auch konkrete Termine vorgeschlagen haben.
Die Beschuldigte werde im Laufe des Donnerstags dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, heißt es weiter, „der ihr den Haftbefehl eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird“. (cw)