Konnektoren-Austausch

SpiFa sagt Nein zur Eigenbeteiligung an Kosten für „Austausch von Elektroschrott“

Die Pauschale von 2300 Euro, die für den Austausch der Konnektoren veranschlagt wurde, sieht auch der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands als nicht kostendeckend.

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Berlin. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) begrüßt grundsätzlich die Entscheidung des Bundeschiedsamts, dass die Krankenkassen die Kosten für den Austausch bzw. Updates von Konnektoren der Telematik-Infrastruktur tragen sollen. Doch die veranschlagte Pauschale von 2.300 Euro sei bei weitem nicht kostendeckend, heißt es in einer Meldung der SpiFa.

Auch die KV Bayerns teilte bereits mit, dass sie die Auffassung der KBV teile, dass die vom Schiedsamt festgesetzte Pauschale in Höhe von 2300 Euro pro Praxis bei weitem nicht die echten Kosten decke.

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„Wie kann es sein, dass man uns Ärztinnen und Ärzten zunächst eine schlechte und veraltete digitale Infrastruktur aufzwängt und im Anschluss verlangt, dass wir uns an den Kosten für einen Austausch von Elektronikschrott beteiligen sollen, der nur deshalb nötig ist, weil die gematik ihre eigenen Termine nicht halten kann,“ so Dr. Helmut Weinhart, 2. stellvertretender Vorsitzender des SpiFa-Vorstands.

„In Anbetracht der derzeitigen Diskussionen über ein Milliardendefizit in der gesetzlichen Krankenversicherung dafür geschätzte 350 Millionen Euro auszugeben, ist der blanke Irrsinn.“

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Ärzte sind bereit Praxen fit für die Zukunft zu machen

Unklar sei inzwischen auch, inwieweit ein kompletter Austausch der Konnektoren überhaupt notwendig ist. Nach einem entsprechenden Versuch und zugehöriger Berichterstattung des Computermagazins c’t ließen sich ggf. die Gesamtkosten für ein Update der Sicherheitszertifikate deutlich senken.

„Wir fordern, dass die KBV da noch einmal nachhakt, und werden auch die Antworten der gematik kritisch analysieren, da hier nach aktuellen Aussagen ein immenses Einsparpotential liegt,“ so Weinhart weiter. Die KBV hatte den Austausch bereits in Frage gestellt und fordert eine Neubewertung der gematik.

SpiFa-Hauptgeschäftsführer Robert Schneider betont den grundsätzlichen Digitalisierungs- und Investitionswillen der Ärzteschaft: „Ärztinnen und Ärzte sind keine Digitalisierungsfeinde. Im Gegenteil. Sie sind bereit und willens, ihre Praxen zu digitalisieren und fit für die Zukunft zu machen und dafür auch Geld zu investieren. Dabei setzen sie aber auf digitale Lösungen mit einem deutlichen Nutzen für Patienten und den Betrieb der eigenen Praxis.“ (mn)

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