Axa-PKV
Starkes Neugeschäft vor Unisex
Die Umstellung auf die geschlechtsneutralen Unisex-Tarife in der privaten Krankenversicherung brachte der Axa im vorigen Jahr noch einmal einen kräftigen Schub im PKV-Neugeschäft.
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Hauptverwaltung des Versicherungskonzerns Axa in Köln.
© Axa
KÖLN. Männer, die sich bis Dezember 2012 privat versicherten, konnten das noch zu alten, günstigeren Tarifen aus der Bisex-Welt tun. Denn seither gelten einheitliche Preise für Männer und Frauen.
"Die Tarife für Männer sind jetzt 25 Prozent teurer als vorher", erläutert Axa-Vertriebschef Wolfgang Hanssmann. Der Versicherer konnte daher 2012 gewissermaßen kurz vor Torschluss noch etliche neue Policen verkaufen. Das berichtete Dr. Thomas Buberl, Chef des zur Pariser Axa gehörenden Kölner Unternehmens, das als AXA Konzern AG firmiert.
Das PKV-Neugeschäft der deutschen Axa belief sich demnach 2012 auf 164 Millionen Euro Jahresbeitragssumme, 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der vermehrte Verkauf von Zusatzdeckungen habe geholfen, den Umsatz zu steigern.
Die Axa Konzern AG betreibt die Krankenversicherung in einer Gesellschaft, der Axa Krankenversicherung, jedoch unter zwei Marken: Neben der Axa Krankenversicherung ist das die DBV, einst die Deutsche Beamtenversicherung, die der Konzern 2006 übernahm.
Bei den Prämieneinnahmen verbuchte die Krankenversicherung 2,53 Milliarden Euro, ein Plus von 4,6 Prozent. Bei den Kapitalerträgen konnte die Gesellschaft aus dem Bestand von 1,28 Milliarden Euro Erträge von 473 Millionen Euro verbuchen, ein Plus von 6,3 Prozent.
Versicherer müssen einfacher werden
Der Spartengewinn nach Steuern blieb mit 32 Millionen Euro dennoch mager, im Vorjahr hatte er 46 Millionen Euro betragen.
"In der Krankenversicherung sind wir die Nummer fünf im Markt mit einem Marktanteil von sieben Prozent", sagte Buberl. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie dem Kölner Nachbarn Central wächst die Axa Kranken auch in der Vollversicherung. Im Jahr 2012 konnte die Axa die Zahl der Vollversicherten um 23.000 auf 779.000 steigern.
In der Zusatzversicherung legte die Gesellschaft um 51.000 auf 1,47 Millionen zu, obwohl die Axa bei Auslandsreisekrankenversicherungen vorsichtiger war und einige große Firmen nicht mehr im Bestand hat.
Buberl will das Unternehmen in den kommenden Jahren fit machen für ein verändertes Wettbewerbsumfeld. "Unsere Kunden verändern sich, wir haben neue Wettbewerber aus der Automobilwirtschaft und dem Internet, und die niedrigen Zinsen werden noch lange bleiben."
Die Versicherer müssten deutlich einfacher werden und Online-Vertrieb und persönlicher Beratung besser integrieren.