TI-Readiness gestiegen
gematik: Gesundheitswesen ist deutlich digitaler geworden
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat einen Schritt nach vorne gemacht, wie die gematik in ihrem Update zum TI-Atlas zeigt. Demnach seien in allen Gruppen Fortschritte erzielt worden.
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Beim Lagebild der Digitalisierung im Gesundheitswesen zeigen sich Fortschritte, wie die gematik in ihrem Update zum TI-Atlas zeigt.
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Berlin. Die gematik hat ihr Update zum TI-Atlas vorgestellt, der die wichtigen Entwicklungen zum Lagebild der Digitalisierung im Gesundheitswesen zeigen soll. Deutlich würde, dass beim Index zur „TI-Readiness“, also der Entwicklung zur Nutzung der Anwendungen und Dienste der Telematikinfrastruktur (TI), in den vergangenen Monaten ein deutlicher Schritt nach vorn gemacht wurde, wie die gematik am Montag in ihrer Mitteilung schreibt.
Im direkten Vergleich mit der letzten Befragung vom Juni 2022 sei ersichtlich, dass in allen Gruppen (Zahnarztpraxen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und Psychotherapeuten) Fortschritte erzielt wurden. Werden diese Gruppen zusammengezählt, ist die „Volle TI-Readiness“ durchschnittlich um über 26 Prozentpunkte angestiegen.
Allein bei Zahnarztpraxen sei dieser Wert um 24 Prozentpunkte auf 80 Prozent gestiegen, bei Arztpraxen von 43 auf 74 Prozent. „Voll TI-Ready“ bedeute, dass die TI-Verbindung in den letzten vier Wochen vor der Befragung als stabil wahrgenommen wurde, der elektronische Heilberufsausweis für eine Nutzung aktiviert wurde und mindestens eine TI-Anwendung installiert ist, so die gematik.
Nutzung von KIM
Ein Grund für diesen Anstieg sei neben einer stabilen TI-Verbindung die Nutzung von KIM, die im besagten Zeitraum in Arztpraxen von 41 auf 73 Prozent und in Krankenhäusern von 13 Prozent auf 47 Prozent anstieg. Es liegt nahe, dass diese Steigerungen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Nutzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) stehen, teilt die gematik mit.
Deutliches Wachstum sei bei der Nutzung des E-Rezepts vor allem in der Gruppe der Apotheken zu verzeichnen, schließlich wurde das E-Rezept hier im September verpflichtend. Nordrein-Westfalen sei das aktivste Bundesland, was auch darauf zurückzuführen sei, dass mit dem KV-Gebiet Westfalen-Lippe seit Start der Rollout-Phase am 1. September hier vergleichsweise viele E-Rezepte ausgestellt werden.
Wenig Installationen in den Arztpraxen
Wenig Entwicklung gebe es hingegen bei der Installation und Nutzung des E-Rezeptes in den Arztpraxen, obwohl der Großteil der IT-Hersteller bereits Module zur Verfügung gestellt habe. Für die Installation stagniert der Wert bei 31 Prozent, bei der Nutzung seien wenige Prozentpunkte hinzugekommen. Aus Sicht der gematik sei es hier besonders wichtig, nachzubessern und Arztpraxen weiter zu motivieren, das E-Rezept zu installieren und zu nutzen.
Hintergrund: Das Update zum TI-Atlas wurde im November 2022 mittels einer umfassenden, repräsentativen Befragung von Zahnarztpraxen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Psychotherapeuten durchgeführt. Die gematik stellt regelmäßig aktuelle Zahlen zur TI-Readiness und den einzelnen Anwendungen bereit; der TI-Atlas wird einmal jährlich veröffentlicht. (mn)