Harm Reduction

Tabaklobby nimmt sich der E-Zigarette an

Die Tabakindustrie in Deutschland will sich bei der Politik mehr Gehör verschaffen, wenn es um Regulierungsfragen zu E-Zigaretten geht.

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BERLIN. Die deutsche Tabakindustrie stellt sich bei der Vertretung ihrer Brancheninteressen neu auf: Zu Wochenbeginn hat der Deutsche Zigarettenverband (DZV) in Berlin den Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) gegründet. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass aktuell eine Neujustierung der Tabakregulierung aufgrund neuer Marktentwicklungen, insbesondere technischer Innovationen, debattiert wird.

Prinzipiell geht es dabei zum Beispiel um die Frage, ob Tabak- und Rauchprodukte, denen im Vergleich zur konventionellen Verbrennungszigarette ein potenziell niedrigeres Schadenprofil unterstellt wird, günstiger besteuert werden sollen. Nach der klassischen Zigarette stehen die Themenkomplexe E-Zigaretten und Tabakerhitzer im öffentlichen und politischen Fokus. Ein Teil der wesentlichen Hersteller aus dem Bereich werden sich in Zukunft im Zusammenschluss mit dem bisherigen Zigarettenverband um Zigaretten und neuartige Tabakprodukte kümmern.

Der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ), der die Interessen der meist mittelständischen Hersteller, Importeure und Vertreiber von Zigarren und Zigarillos vertritt, will dem BVTE nicht beitreten. Er verstehe sich auch weiterhin als „einziger Ansprechpartner“ für alle Themen rund um Zigarren und Zigarillos, heißt es.

Nach Informationen der „Deutschen Tabakzeitung“ (DTZ) gelten der DZV-Geschäftsführer Hans-Josef Fischer, der auch Geschäftsführer des Tabakunternehmens Landewyck („Ducal“/„Elixyr“) ist, und der Reemtsma-Chef sowie DZV-Vorstandsvorsitzende Michael Kaib als Initiatoren des BVTE. Zu den erwarteten Mitgliedsunternehmen zählen laut Tabakzeitung Reemtsma, BAT, Landewyck, JTI, Von Eicken sowie TMCC – und damit mehrheitlich die Anbieter von E-Zigaretten. Philip Morris International (PMI), dessen deutsche Tochter momentan als einziger Anbieter Tabakerhitzer im hiesigen Markt hat, wäre demnach außen vor. (maw)

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