Steigende Ausgaben
Thüringer Uniklinikum in Finanznöten – Hilfe vom Land erhofft
Preissteigerungen und höhere Personalkosten haben an der Uniklinik Jena offenbar zu einer finanziellen Schieflage geführt. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt.
Veröffentlicht:Jena. Das Universitätsklinikum Jena kämpft nach eigenen Angaben mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Preissteigerungen und höhere Personalkosten in Folge der letzten Tarifabschlüsse hätten zu einem Anstieg der Ausgaben geführt, teilte das Klinikum am Dienstag mit. Die Vergütung der Leistungen hingegen sei nicht in gleicher Weise mitgewachsen. Folglich gerate das Uniklinikum, das lange Zeit für Stabilität gestanden habe, zunehmend an die Grenzen seiner wirtschaftlichen Leistungsressourcen. Eine Unterfinanzierung könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es in einer Mitteilung. Zur Größenordnung machte das Klinikum keine Angaben. Es äußerte aber die Hoffnung auf Landeshilfen.
Dem Thüringer Wissenschaftsministerium sei die Problematik bekannt, auch mit dem Finanzministerium hätten bereits Gespräche stattgefunden. Es werde mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet. Denkbar sei beispielsweise eine Kreditaufnahme durch das Klinikum, gepaart mit einem Zuschuss aus Landesmitteln. Konkrete Schritte seien dazu noch nicht eingeleitet worden.
Arbeitgeber für 7.000 Menschen
Das Klinikum in Jena, Thüringens einziges Universitätsklinikum, hofft nun auf Unterstützung des Landes. Es beschäftigt fast 7.000 Menschen in 31 Kliniken und Polikliniken. Etwa eine halbe Million Patienten wird jährlich stationär und ambulant versorgt, mehr als 2.700 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden ausgebildet. In einer Belegschaftsversammlung wurden die Beschäftigten am Dienstag über die Situation informiert.
Es übernehme viele für das Gesundheitswesen wesentliche Sonderaufgaben wie eine hochqualifizierte Notfallversorgung rund um die Uhr, spezialisierte medizinische Zentren, die Behandlung seltener Erkrankungen oder ein hohes Engagement bei der Facharztweiterbildung. Diese wichtigen Systemaufgaben würden derzeit in den derzeitigen gesetzlichen Regelungen nicht kostendeckend abgebildet. Zudem führten wachsende Energiekosten, weitreichende Tarifsteigerungen und weiter steigende Sachkosten dazu, dass viele Uniklinika seit einigen Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. (zei)