Tumorentfernung ohne Schnitte im MVZ

Auf Tumoreingriffe spezialisiert sich ein Medizinisches Versorgungszentrum in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist das zweite dieser Art in Deutschland.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

GÜSTROW. Ein Tumor, der schmerzlos und ohne Narkose innerhalb weniger Minuten entfernt wird: Diese Aussicht bietet das CyberKnife-Zentrum Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow, für das jüngst der Grundstein gelegt wurde.

Ab Mai des kommenden Jahres sollen hier rund 450 Patienten jährlich behandelt werden. Träger des rund acht Millionen Euro teuren Zentrums sind vier Privatpersonen, darunter auch Ärzte. Für die ärztlichen Leistungen haben sie einen Strahlentherapeuten und einen Allgemeinarzt angestellt. Nach München ist Güstrow erst der zweite Standort in Deutschland mit einem CyberKnife-Zentrum. Nach Angaben von Mitgesellschafter Dr. Werner Ullrich gibt es weltweit bereits 176.

Bei der CyberKnife-Methode zerstört ein Roboter gesteuerter Röntgenstrahl den Tumor, schont aber gesundes Gewebe. Voraussetzung: Der Tumor muss bildlich abgrenzbar und kontrastreich von seiner Umgebung zu unterscheiden sein. Um zu klären, ob ein Patient für einen solchen Eingriff in Frage kommt, hat das Zentrum ein interdisziplinäres Tumorboard eingerichtet, das zwei Mal pro Woche die Fälle bewertet. Dazu schicken überweisende Ärzte Diagnosen und vorliegende Bilder an das Zentrum.

Bei der Behandlung bewegt sich der Roboter um den Patienten, die Eingriffe dauern zwischen zehn und 50 Minuten. Die Rüstzeit für das Gerät beträgt aber mehrere Stunden. Das Zentrum hat schon zur Grundsteinlegung einen Vertrag zur Integrierten Versorgung mit den Betriebskrankenkassen zur Übernahme der Behandlungskosten geschlossen und steht mit anderen gesetzlichen Kassen in aussichtsreichen Verhandlungen. Die Eingriffe kosten zwischen 6500 und 10 000 Euro und sind damit den Angaben zufolge deutlich günstiger als herkömmliche Tumor-Operationen.

Das CyberKnife-Zentrum Mecklenburg-Vorpommern ist in direkter Nachbarschaft des Krankenhauses in Güstrow angesiedelt, um Notfälle sofort versorgen zu können.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Freie Berufe

Dreiviertel aller Psychotherapeuten sind weiblich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?