Jahresergebnis 2023

Unimedizin Mainz mit 113,6 Millionen Euro im Minus

Das Defizit an der Mainzer Uniklinik ist hoch, fällt aber etwas geringer aus als erwartet. Neuorganisation auf vielen Ebenen soll helfen, die wirtschaftliche Situation wieder in den Griff zu bekommen.

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Die Unimedizin Mainz kämpft seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Die Unimedizin Mainz kämpft seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

© Andreas Arnold / dpa

Mainz. Mit einem Defizit von 113,6 Millionen Euro hat die Unimedizin Mainz das vergangene Jahr abgeschlossen. Das hat der Aufsichtsrat der Uniklinik nach seiner Sitzung am Freitag verkündet. Damit falle das Minus etwas geringer als erwartet aus, sagte der erst seit kurzem amtierende Vorstandsvorsitzende der Uniklinik, Professor Ralf Kiesslich. Im März war noch mit einem Minus von 120 Millionen Euro gerechnet worden. Die Sanierung und Konsolidierung der Universitätsmedizin Mainz bezeichnete Kiesslich als Mammutaufgabe, „vergleichbar mit einem Marathon“. Es sei wichtig, den für das laufende Jahr vereinbarten Wirtschaftsplan einzuhalten. Dieser geht von einem Minus von etwa 107 Millionen Euro aus.

Einer der Gründe für das schlechte wirtschaftliche Ergebnis sieht der Aufsichtsrat in ausgebliebenen Erlösen aus dem Krankenhausbetrieb. Vor allem im letzten Quartal des vergangenen Jahres seien auf den Stationen weniger Patienten behandelt worden als ursprünglich erwartet. Ein weiterer Grund seien Preissteigerungen bei den medizinischen Sachkosten.

Zum Abbau des Defizits hat die neue, aber immer noch nicht komplette Führungsmannschaft, zahlreiche Umstrukturierungen angestoßen. So soll unter anderem ein neu ausgerichteter Bettenplan helfen, Synergien zu nutzen und die OP-Kapazitäten sollen effizienter genutzt werden.

Das Jahr 2023 in Zahlen:

  • Die Umsatzerlöse der Universitätsmedizin Mainz erreichten 2023 mit knapp 994 Millionen Euro einen neuen Höchstwert.
  • Aus den Krankenhausleistungen wurden Erlöse in Höhe von rund 487 Millionen Euro generiert.
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uniklinik haben rund 58.900 Patienten vollstationär sowie rund 276.000 Patienten ambulant behandelt. Davon waren etwa 137.500 Hochschulambulanz-Fälle.
  • Die ambulanten Erlöse beliefen sich auf 44,7 Millionen Euro.
  • 8.726 Menschen sind an der Mainzer Uniklinik beschäftigt, davon 6.055 in Vollzeit.
  • Für Personalkosten wendete die Universitätsmedizin Mainz im vergangenen Jahr rund 575 Millionen Euro auf.
  • Der Materialaufwand betrug 313,4 Millionen Euro.
  • An Drittmitteln wurden 67,9 Millionen Euro eingeworben. (chb)
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