Erfolgreicher Eilantrag

Urteil: Bei Prüfungen kein Mundschutz

Göttinger Medizinstudenten müssen bei Prüfungen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen, sagt das dortige Verwaltungsgericht.

Veröffentlicht:

Göttingen. Ein Göttinger Medizinstudent hat sich erfolgreich dagegen gewehrt, bei einer Klausur eine Mund-Nase-Bedeckung tragen zu müssen.

Das Verwaltungsgericht Göttingen habe seinem Eilantrag gegen eine entsprechende Verpflichtung durch die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) stattgegeben, teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit.

Regelung mittlerweile geändert

Das Gericht hielt demnach die Befürchtung des Studenten für berechtigt, dass er durch das ungewohnte Tragen einer Maske spürbar in seiner Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt werden könnte. Die Universitätsmedizin hat bereits auf diese Entscheidung reagiert und ihre Regelung geändert.

Die Mund-Nase-Bedeckung müsse nur bis zum Betreten des Prüfungsraumes getragen werden, nicht aber während der Prüfung, teilte UMG-Sprecherin Bettina Bulle mit.

Die Göttinger Uni-Medizin hatte aufgrund der Corona-Pandemie für die Lehrräume der Medizinischen Fakultät das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen ohne Patientenkontakt angeordnet. Bei Prüfungen mit Patientenkontakt müsse ein medizinischer Mund-Nase-Schutz getragen werden.

Student rechnete mit Konzentrationsschwierigkeiten

Der Medizinstudent wollte ab Ende Mai an insgesamt vier Klausuren ohne Patientenkontakt teilnehmen. Mit seinem Eilantrag wollte er erreichen, dass er zu den Prüfungen zugelassen wird, ohne an den ihm zugewiesenen Sitzplatz eine Maske tragen zu müssen. Er verwies darauf, dass er auf dem Weg zum Prüfungsraum selbstverständlich einen Gesichtsschutz tragen werde.

Er rechne aber mit erheblichen Konzentrationsschwierigkeiten, wenn er dies auch während der Prüfungen tun müsse. Außerdem sei dies aus infektionsschutzfachlicher Sicht auch nicht erforderlich, da während der Klausuren ein Mindestabstand von 1,50 Metern zu den anderen Prüflingen eingehalten werde.

Die UMG machte dagegen geltend, dass insbesondere zum Schutz der Patienten das Tragen des Mund-Nase-Schutzes auch während der Prüfungen erforderlich sei. (pid)

Verwaltungsgericht Göttingen, Az.: 4 B 112/20

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahrelange Verhandlungen

Weitgehender Freispruch für Angeklagte in Masken-Prozess

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was unterscheidet gute von schlechten Lobbyisten, Martin Degenhardt?

Lesetipps
Gebratene Speckstreifen

© Galina Didebashvili / imageBROKER / picture alliance

Weg mit dem Speck

Verarbeitetes rotes Fleisch erhöht offenbar Demenzrisiko

Sollten Ärzte „igeln“? In der Frage scheiden sich die Geister – auch in der Chefredaktion der Ärzte Zeitung.

© rozaivn58 / stock.adobe.com

Individuelle Gesundheitsleistungen

Sinnvolle Leistungen oder fragwürdiges Gebaren? Ein Pro & Contra zu IGeL