PKV

Versicherer ziehen gemischte Jahresbilanz

In Deutschland setzt sich der Trend zur privaten Vorsorge fort, um den Leistungsumfang der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung aufzustocken.

Veröffentlicht:

Berlin. Die privaten Krankenversicherer ziehen eine gemischte Bilanz 2019. Zwar spürte die Branche wieder einen stärkeren Zulauf von Personen, die bislang gesetzlich versichert waren. Doch hält der Rückgang im Kerngeschäft Vollversicherung an – wenn auch in geringerem Ausmaß als in den Vorjahren.

Die Branche hat vergangenes Jahr in der Kranken- und Pflegeversicherung 40,7 Milliarden Euro eingenommen (+2,3 Prozent zu 2018). Davon entfielen 38 Milliarden Euro auf die Kranken- und 2,7 Milliarden auf die Pflegeversicherung. Die Versicherungsleistungen legten mit 4,5 Prozent (auf 29,9 Milliarden Euro) deutlich über den Prämieneinnahmen zu.

Abwärtstrend verlangsamt

In der Vollversicherung hat sich der Bestand netto um 0,1 Prozent oder 9000 Personen verringert. Damit hat sich die seit 2012 anhaltende Abwärtstendenz fortgesetzt, aber abgemildert; 2018 nahme die Anzahl der privat Vollversicherten um 17.100 Personen ab. Das stärkste Minus in der jüngeren Vergangenheit gab es 2013 mit 66.200 Personen.

Zulegen konnte die PKV in der Zusatzversicherung. Hier wuchs der Vertragsbestand um 2,1 Prozent auf 26,5 Millionen. „Der Trend zu privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung aufzustocken, setzt sich somit fort“, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbands Dr. Ralf Kantak anlässlich der Pressekonferenz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin. Er verwies auf das besonders starke Wachstum in der betrieblichen Krankenversicherung.

„Systemwettbewerb funktioniert“

Kantak begrüßte, dass 2019 im zweiten Jahr in Folge mehr Menschen von der gesetzlichen Krankenversicherung in die PKV gewechselt sind als umgekehrt. Die Tatsache, dass jedes Jahr fast 300.000 Versicherte zwischen den beiden Systemen wechseln, belegt für ihn einen funktionierenden Wettbewerb. Laut Kantak sind 2019 die von den Versicherten angesparten Alterungsrückstellungen um fünf Prozent auf 273 Milliarden Euro gewachsen. (iss)
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzliche Unfallversicherung

UV-GOÄ wird zum Jahreswechsel erweitert

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Broker im Handelsraum der New Yorker Börse NYSE Stock Exchange Euronext. Dem Markt in den USA traut die apoBank eine bessere Performance zu als europäischen Aktienmärkten.

© Thomas Imo / photothek / picture alliance

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025