Gehalt

Was sollten Diabetesberaterinnen verdienen?

Die Zusatzqualifikation von Diabetesberaterinnen wird aus Sicht des VDBD nur selten bei ihrer Bezahlung berücksichtigt. Jetzt hat er für Angestellte und Arbeitgeber Gehaltsempfehlungen veröffentlicht.

Margarethe UrbanekVon Margarethe Urbanek Veröffentlicht:
Die Zusatzqualifikation als Diabetesberaterin sollte sich am Ende auch in der Gehaltsabrechnung niederschlagen, findet der VDBD.

Die Zusatzqualifikation als Diabetesberaterin sollte sich am Ende auch in der Gehaltsabrechnung niederschlagen, findet der VDBD.

© Stockfotos-MG / stock.adobe.com

Berlin. Rund ein Jahr nimmt die Weiterbildung als Diabetesberaterin in Anspruch. In der Vergütung findet die Zusatzqualifikation aber nur selten Berücksichtigung. Das kritisiert der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).

Praxisinhaber oder Kliniken orientierten sich bei der Bezahlung ihrer angestellten Diabetesberaterinnen zwar an den jeweils geltenden Tarifverträgen, berücksichtigten dabei oft aber nur die Erst-Ausbildung, nicht die Zusatzqualifikation. Hinzu komme, dass es für Diabetesberaterinnen derzeit keinen einheitlichen und bundesweiten Gehaltsrahmen gibt.

VDBD: Bezug zu aktuellen Tarifverträgen

In einer aktuellen Mitteilung fordert der Verband nun, dass Diabetesberaterinnen „entsprechend ihrer Qualifikation adäquat bezahlt werden müssen“. Um Arbeitgebern, aber auch den Diabetesberaterinnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, hat der VDBD außerdem ein Merkblatt zur Eingruppierung der Gehälter und zu Gehaltsverhandlungen veröffentlicht.

Lesen sie auch

Dabei verweist der Verband, abhängig vom jeweiligen Grundberuf, auf den aktuellen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, der für Diätassistentinnen zum Tragen kommt, auf den Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte und auf die sogenannte P-Tabelle, die für Fachkräfte aus der Pflege gilt.

Mehr Verantwortung, höhere Bezahlung

Das Einstiegsgehalt für eine Diabetesberaterin liegt demnach mindestens zwischen 2714 und 3053 Euro. Je nachdem, wie viel Berufserfahrung vorgewiesen werden kann, welche Aufgaben übernommen werden, ob eine Teamleitungsposition oder sogar eine Lehrtätigkeit ausgeübt wird, steigert sich das Gehalt. Auch eine Höhergruppierung ist möglich. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Aufgabenbereich und den Anforderungen der Tätigkeiten, nicht unbedingt auf dem Bildungsabschluss der Angestellten.

„Dieses Wirrwarr aus ‚Wenn-Dann‘-Möglichkeiten bei der Eingruppierung verunsichert viele Diabetesfachkräfte hinsichtlich ihrer Gehaltsmöglichkeiten. Mit unserem Merkblatt wollen wir sie ermutigen, aktiv angemessene Gehälter auszuhandeln, die ihrer hohen Qualifikation und der damit einhergehenden Verantwortung gerecht werden“, betont Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD. Auch für Angestellte in nicht tarifgebundenen Einrichtungen soll das Merkblatt als Orientierungs- und Vergleichshilfe dienen.

Vorbereitung: Argumente sammeln

Um Gehaltsverhandlungen erfolgreich zu führen, rät der VDBD Diabetesberaterinnen, die eigenen Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren. Außerdem sollten die Angestellten deutlich machen, mit welchen Tätigkeiten sie insbesondere die Ärzteschaft entlasten. Im ambulanten Bereich käme es außerdem darauf an, aktuelle Schulungszertifikate vorzuweisen, die häufig auch abrechnungs-relevant sind.

Das Merkblatt für Diabetesberater und Diabetesberaterinnen finden Sie hier.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Kommentar

MFA-Tarifvertrag: Positives Zeichen

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

© Springer Medizin Verlag

Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Design der CASPAR-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modi?ziert nach [2]

Diabetische Polyneuropathie

Capsaicin-Pflaster: Wirkung kann bei Mehrfachanwendung zunehmen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

69 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener