Onkologische Versorgung

WiZen-Studie als Futter für die Krankenhauskommission

Nicht nur der G-BA und das IQTiG, sondern auch die Krankenhauskommission soll sich mit den Ergebnissen der WiZen-Studie beschäftigen, fordert die Deutsche Krebsgesellschaft.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Qualitätssicherung spielt auch in der Onkologie eine zentrale Rolle.

Qualitätssicherung spielt auch in der Onkologie eine zentrale Rolle.

© s_l /stock.adobe.com

Berlin. Nach Ansicht des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das vom Innovationsfonds geförderte Projekt WiZen – Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren erfolgreich die Effekte der Gesundheitsversorgung von Krebspatientinnen und -patienten in zertifizierten onkologischen Behandlungseinrichtungen (Organkrebs- und onkologischen Zentren) untersucht.

Der Innovationsausschuss hat daher in seiner Sitzung vom 17. Oktober unter anderem beschlossen, den G-BA-Unterausschuss Qualitätssicherung zu beauftragen, die Ergebnisse hinsichtlich der Möglichkeiten zur Festlegung von Mindestanforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität und für die Entwicklung von datengestützten Qualitätssicherungsverfahren einzubeziehen sowie auch deren Berücksichtigung in der einrichtungsvergleichenden Berichterstattung des G-BA zur Unterstützung von Auswahlentscheidungen von Patienten nach Paragraf 136a Absatz 6 SGB V zu prüfen.

Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) wird gebeten zu prüfen, ob die Erkenntnisse des Projekts sinnvoll im Rahmen der Erstellung von Kriterien zur Bewertung von Zertifikaten und Qualitätssiegeln genutzt werden können.

Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten im Blick

„Die im Projekt erzielten Erkenntnisse werden zudem im Hinblick auf die Relevanz von Datenverknüpfbarkeit für die anstehenden Regelungsvorhaben zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten zur Information an das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung und Forschung weitergeleitet“, heißt es in dem Beschluss.

Angesichts der Studienergebnisse, wonach die Behandlung in zertifizierten onkologischen Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) die Überlebenschance von Krebspatientinnen und -patienten um bis zu 26 Prozent erhöht, begrüßt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) die Entscheidung des G-BA-Innovationsausschusses. Wichtig sei ihr aber darüber hinaus, dass die Erkenntnisse und Zertifizierungen auch von der Krankenhauskommission berücksichtigt würden.

„Es ist aus Sicht der Deutschen Krebsgesellschaft wichtig, dass die von der Bundesregierung eingesetzte Krankenhauskommission in der Onkologie auf Qualität und die DKG-Zertifizierungen setzt“, erläutert Simone Wesselmann, bei der DKG Bereichsleitung Zertifizierung. Die DKG-Zertifizierung nach klaren Vorgaben bringe Sicherheit und Klarheit für Patienten, Ärzte und sonstige Entscheidungsträger, so Wesselmann mit Blick auf die WiZen-Studie.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Dr. Günther Jonitz 07.11.202207:10 Uhr

„Um 26% erhöht“… Absolut oder relativ? 20 Jahre nach dem Erscheinen des Buches „Das Einmaleins der Skepsis“ von Gerd Gigerenzer sollte sich der Unterschied rumgesprochen haben.

Sonderberichte zum Thema
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter