Onkologische Versorgung
WiZen-Studie als Futter für die Krankenhauskommission
Nicht nur der G-BA und das IQTiG, sondern auch die Krankenhauskommission soll sich mit den Ergebnissen der WiZen-Studie beschäftigen, fordert die Deutsche Krebsgesellschaft.
Veröffentlicht:
Qualitätssicherung spielt auch in der Onkologie eine zentrale Rolle.
© s_l /stock.adobe.com
Berlin. Nach Ansicht des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das vom Innovationsfonds geförderte Projekt WiZen – Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren erfolgreich die Effekte der Gesundheitsversorgung von Krebspatientinnen und -patienten in zertifizierten onkologischen Behandlungseinrichtungen (Organkrebs- und onkologischen Zentren) untersucht.
Der Innovationsausschuss hat daher in seiner Sitzung vom 17. Oktober unter anderem beschlossen, den G-BA-Unterausschuss Qualitätssicherung zu beauftragen, die Ergebnisse hinsichtlich der Möglichkeiten zur Festlegung von Mindestanforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität und für die Entwicklung von datengestützten Qualitätssicherungsverfahren einzubeziehen sowie auch deren Berücksichtigung in der einrichtungsvergleichenden Berichterstattung des G-BA zur Unterstützung von Auswahlentscheidungen von Patienten nach Paragraf 136a Absatz 6 SGB V zu prüfen.
Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) wird gebeten zu prüfen, ob die Erkenntnisse des Projekts sinnvoll im Rahmen der Erstellung von Kriterien zur Bewertung von Zertifikaten und Qualitätssiegeln genutzt werden können.
Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten im Blick
„Die im Projekt erzielten Erkenntnisse werden zudem im Hinblick auf die Relevanz von Datenverknüpfbarkeit für die anstehenden Regelungsvorhaben zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten zur Information an das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung und Forschung weitergeleitet“, heißt es in dem Beschluss.
Angesichts der Studienergebnisse, wonach die Behandlung in zertifizierten onkologischen Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) die Überlebenschance von Krebspatientinnen und -patienten um bis zu 26 Prozent erhöht, begrüßt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) die Entscheidung des G-BA-Innovationsausschusses. Wichtig sei ihr aber darüber hinaus, dass die Erkenntnisse und Zertifizierungen auch von der Krankenhauskommission berücksichtigt würden.
„Es ist aus Sicht der Deutschen Krebsgesellschaft wichtig, dass die von der Bundesregierung eingesetzte Krankenhauskommission in der Onkologie auf Qualität und die DKG-Zertifizierungen setzt“, erläutert Simone Wesselmann, bei der DKG Bereichsleitung Zertifizierung. Die DKG-Zertifizierung nach klaren Vorgaben bringe Sicherheit und Klarheit für Patienten, Ärzte und sonstige Entscheidungsträger, so Wesselmann mit Blick auf die WiZen-Studie.