Bilanz von 2015
apoBank trotzt den niedrigen Zinsen
Auch in der Niedrigzinsphase schlägt sich die Deutsche Apotheker- und Ärztebank wacker und wächst weiter. Die Dividende bleibt voraussichtlich stabil bei vier Prozent.
Veröffentlicht:FRANKFURT/MAIN. Steigender Jahresüberschuss, wachsender Kundenstamm, deutlich gesteigerte Neuausleihungen an Darlehen, gestiegene Mitarbeiterzahl, weiter gewachsene Eigenkapitalquote: Die Bilanz der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) fällt für das Jahr 2015 mitten in der Niedrigzinsphase positiv aus.
Darlehen in Höhe von 6,3 Milliarden Euro habe die apoBank insgesamt an Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sowie Firmenkunden neu ausgereicht, berichtete der Vorstandsvorsitzende Herbert Pfennig am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt am Main.
Das sei nochmals eine Milliarde mehr gewesen als 2014, "der beste Wert seit mehr als zehn Jahren", so Pfennig.
Teilweise sei das Kreditwachstum auf Baufinanzierungen von angestellten Ärzten zurückzuführen, die seit einigen Jahren stärker im Fokus der Bank stehen.
Allerdings seien auch die Tilgungen unverändert hoch gewesen, weil sich die Kunden das niedrige Zinsniveau sichern wollten. "So kommt der Immobilienboom auch bei uns an", führte Pfennig weiter aus.
Sinkender Zinsüberschuss
Trotz des Wachstums bei den Krediten ist nach den vorgelegten Zahlen der Zinsüberschuss der Bank wegen der niedrigen Zinsen geschrumpft, um 3,3 Prozent auf 675,2 Millionen Euro - er werde auch weiter sinken, so Pfennig.
Es sei jedoch nicht beabsichtigt, von Privatkunden für Einlagen Negativzinsen zu erheben, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Für institutionelle Kunden könne sich das allerdings in absehbarer Zeit ändern.
Zulegen konnte die Bank weiter beim Provisionsüberschuss, allerdings von relativ niedrigem Niveau auf jetzt 133 Millionen Euro (plus 7,7 Prozent). Stark positiv ausgewirkt habe sich die um ein Drittel gesunkene Risikovorsorge aus dem operativen Geschäft, die von 59,2 Millionen auf 39,2 Millionen Euro gefallen sei.
Er kenne keine Bank mit so niedrigen Ausfallquoten, sagte Pfennig - das Risiko für Heilberufler wirtschaftlich Schiffbruch zu erleiden, ist offenbar nach wie vor sehr gering. Insgesamt sei der Jahresüberschuss nach Steuern um 8,3 Prozent auf 59,1 Millionen Euro gestiegen.
Der Bank sei es gelungen, ihre versteuerten Rücklagen und Reserven mit Eigenkapitalcharakter um 127 Millionen Euro zu stärken.
22 Prozent Kernkapitalquote
Die Kernkapitalquote der Bank liege damit bei 22 Prozent, von der EZB für die apoBank gefordert seien mindestens 8,75 Prozent. Die Zuführung zu den Rücklagen war im Vorjahr allerdings um 21 Millionen Euro höher ausgefallen.
Die gute Nachricht für Mitglieder der Genossenschaftsbank: Auch für 2015 schlägt der Vorstand eine Dividende von vier Prozent vor, die noch von der Vertreterversammlung abgesegnet werden muss.
Und auch für 2016 erwartet der apoBank-Vorstand ein stabiles Ergebnis - trotz weiterhin niedriger Zinsen, steigender regulatorischer Anforderungen und hoher Investitionen in die nächste Softwaregeneration.
"Die Bankenkrise trifft uns nicht, aber sie reduziert doch unsere Erträge", bilanzierte Pfennig.