43 Menschen gestorben
Lassa-Fälle in Nigeria steigen
Dieses Jahr wurden aus Nigeria 132 bestätigte Lassa-Erkrankungen und 318 weitere Verdachtsfälle gemeldet, 43 Menschen sind gestorben, berichtet die WHO. Die Fallzahlen bei dem Ausbruch sind damit deutlich angestiegen.
Das Lassa-Virus ist in mehreren Ländern Westafrikas endemisch. Das Reservoir ist die Vielzitzenratte (Mastomys natalensis), die selbst nicht erkrankt, den Erreger aber (hauptsächlich mit Urin) ausscheidet. Menschen infizieren sich meist über kontaminierte Nahrungsmittel, aber auch per Aerosol, über verletzte Hautstellen oder Schleimhäute. Mensch-zu-Mensch Übertragungen sind während der ersten Krankheitstage nur bei stärkerer Kontamination mit Blut des Erkrankten möglich, ab etwa dem 7. Krankheitstag sind auch Speichel und Urin des Patienten infektiös.
Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 21 Tagen treten zunächst Fieber, grippeähnliche und gastrointestinale Symptome sowie eine Konjunktivitis auf. Charakteristisch ist eine ulzerierenden Pharyngitis. 20 Prozent der Lassa-Erkrankungen verlaufen schwer. Anzeichen dafür sind (meist ab der zweiten Krankheitswoche) Blutungsneigung, Ödeme des Gesichts oder neurologische Symptome. Behandelt wird mit Ribavirin; unter Umständen helfen auch Rekonvaleszentenseren. Dazu muss allerdings ein ausreichend hoher Antikörpertiter vorliegen, was oft nicht der Fall ist. Eine Impfung gegen Lassa-Fieber gibt es nicht, zur Prävention sollten Nager und mit Nagerexkrementen verunreinigte Lebensmittel gemieden werden.
Die Autoren arbeiten für das CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf