Experten warnen

Unsichtbare Gefahr im Gartenpool

Pools im eigenen Garten werden immer beliebter - auch dank günstiger Angebote im Internet und Baumarkt. Doch der Badespaß kann Risiken bergen.

Veröffentlicht:
Badewasser muss mikrobiologisch fast Trinkwasserqualität haben – doch im heimischen Pool ist das nicht immer der Fall.

Badewasser muss mikrobiologisch fast Trinkwasserqualität haben – doch im heimischen Pool ist das nicht immer der Fall.

© tinadefortunata /stock.adobe.com

BERLIN. Die Sonne scheint, alle schwitzen: Wie schön wäre da eine Abkühlung, ein Pool im eigenen Garten! Was früher Luxus war, ist heute dank günstiger Angebote für viele Menschen erschwinglich. Aber der Badespaß zuhause birgt gesundheitliche Risiken, wie Experten schildern.

"Badewasser muss mikrobiologisch fast Trinkwasserqualität haben", sagt Dirk Bockmühl. Als Professor für Hygiene und Mikrobiologie an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve und Autor des Buchs "Keim daheim" kennt er die Risiken privater Pools: Über die Umwelt und durch Menschen gerieten Bakterien auf natürlichem Weg ins Badewasser und könnten schnell zu einer Gefahr werden.

Dem Wasser sehe man das nicht unbedingt an, selbst scheinbar sauberes Wasser kann dem Experten zufolge belastet sein.

Blätter und Pipi als Nahrung für Keime

 

Im Wasser dient Erregern organisches Material wie Blätter von Bäumen als Nahrung. Manche Bakterien wie Fäkalkeime könnten im Wasser besonders lang überleben, sagt Bockmühl.

Ein vielen bekannter Ekelfaktor im Wasser - Urin - ist ihm zufolge allerdings aus mikrobiologischer Sicht unbedenklich, da er bei Gesunden steril ist. Es diene den Bakterien aber ebenfalls als Nährstoff.

Regelmäßige Reinigung nötig

Das bestätigt auch der Düsseldorfer Kinderarzt Hermann Josef Kahl, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): "Leute, die private Pools haben, müssen besonders darauf achten, dass sie sauber sind", betont er.

Denn sonst könnten Fäkalkeime zum Beispiel schnell Durchfall auslösen, wenn Wasser verschluckt werde. Und wer mit offenen Wunden baden gehe, riskiere Infektionen. Eltern unterschätzen seiner Meinung nach das Thema , oft aus Bequemlichkeit.

Ein Keim allein macht noch keine Infektion

Mehr zum Thema

Register-Auswertung

Mukoviszidose: Lebenserwartung steigt weiter an

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!