Masern

Hunderte in USA in Quarantäne

Die USA bekommen einen Masernausbruch seit Wochen nicht in den Griff. Jetzt sind Studenten und Uni-Mitarbeiter in LA unter Quarantäne gesetzt worden.

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Hunderte in Los Angeles stehen unter Quarantäne: Wer einen Impfschutz nachweisen kann, ist ausgenommen.

Hunderte in Los Angeles stehen unter Quarantäne: Wer einen Impfschutz nachweisen kann, ist ausgenommen.

© jpgon / stock.adobe.com

LOS ANGELES. Wegen einer möglichen Ansteckung mit Masern stehen Hunderte Studenten und Mitarbeiter an zwei US-Universität in Los Angeles unter Quarantäne. Rund 1000 Menschen seien in den vergangenen Tagen aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben und den Kontakt mit anderen Menschen zu meiden, weil sie Masern ausgesetzt gewesen sein könnten, schrieben US-Medien unter Berufung auf örtliche Gesundheitsbeamte.

Es handle sich dabei um eine der größten Quarantäne-Anordnung in der Geschichte Kaliforniens, wie die „Los Angeles Times“ berichtete. Sie könnte bis zu 21 Tagen andauern, schrieb die „Washington Post“. Es sei eine Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung der Krankheit, denn die Betroffenen sollen sich zeitgleich mit Erkrankten in einer Bücherei oder bestimmten Klassenräumen aufgehalten haben.

In den USA ist die Zahl der Masern-Erkrankungen aktuell auf dem höchsten Stand, seit die Krankheit im Jahr 2000 dort für besiegt erklärt wurde.

Wer unter den Betroffenen an der University of California oder der California State University, beide in Los Angeles, eine Impfung zum Schutz vor Masern nachweisen kann, darf sich wieder frei bewegen, berichten US-Medien weiter. Daher sinke die Zahl der Quarantänefälle kontinuierlich und stand laut „Washington Post“ zuletzt bei rund 700.

Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung von Masern hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag Eltern zur Impfung ihrer Kinder aufgerufen: „Diese Impfungen sind so wichtig.“ In der Vergangenheit hatte sich Trump skeptisch zu dem Thema geäußert. Im Jahr 2014 hatte er einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus bei Kindern hergestellt – ein bei Impfgegnern verbreiteter Irrglaube.

Vor kurzem hatte die US-Gesundheitsbehörde Rekordzahl von Masern-Fällen gemeldet, nämlich 695 Krankheitsfälle landesweit. (dpa)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 29.04.201915:22 Uhr

Trump''sche Irritationen sorgen für Negativspirale

Wer im Trüben nach Wählerstimmen fischt und sich wie Donald Trump skeptisch zu Impfrisiken äußert, darf sich über die Konsequenzen nicht wundern.
Wer noch im Jahr 2014 einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus bei Kindern herstellen wollte, kann nicht auf rationale, aufgeklärte Einsichten bei impfpräventablen Risiken setzten.

Die Impfmüdigkeit hat in den vergangenen Jahren laut Unicef eine starke Zunahme der Masernausbrüche weltweit verursacht. Von 2010 bis 2017 seien jedes Jahr im Schnitt 21 Millionen Kinder überhaupt nicht vor Masern geschützt worden, schätzt das Kinderhilfswerk der UN, inzwischen sind das 169 Millionen.

In den USA sei die Zahl der komplett ungeimpften Kinder in dieser Zeit auf 2,5 Millionen angewachsen (7,9 pro 1000 Einwohner) gefolgt von Frankreich (608.000, Rate: 9,1/1000) und UK (527.000, Rate: 8,0/1000).

Deutschland liegt als Industrieland deutlich darunter (168.000, Rate: 2,0/1000).

Bei den Schwellen- und 3. Welt-Ländern liegt Nigeria mit 4 Mio. ungeschützten Kinder und einer Rate von 20,7/1000 an der Spitze dieser Negativspirale.
Nach
https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/praevention/article/985462/heisses-eisen-unterschiedliche-positionen-masern-impfpflicht.html

Hochdramatisch ist die Lage in Madagaskar: Von Anfang September 2018 an wurden in Madagaskar rund 124.515 Fälle von Masern-Infektionen gemeldet. 1205 Menschen seien gestorben. Am stärksten sei die Hauptstadt Antananarivo mit ihrer Umgebung betroffen. Die meisten Opfer dieser Masernepidemie sind Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren wie die WHO im März berichtete. Die Organisation hat in dem Inselstaat gemeinsam mit örtlichen Behörden eine Impfkampagne begonnen, die gut sechs Millionen Kinder erreichen soll.
Nach https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/masern/article/985524/masern-epidemie-1205-tote-madagaskar.html

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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