Medizin-Fakultäten

200 neue Studienplätze für Niedersachsen

Die Anzahl der Studienplätze an den medizinischen Fakultäten in Oldenburg und Göttingen sollen massiv ausgebaut werden.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:
Studenten – hier an der Medizinischen Hochschule Hannover – verfolgen eine Lehrstunde am Dummy.

Studenten – hier an der Medizinischen Hochschule Hannover – verfolgen eine Lehrstunde am Dummy.

© Jochen Lübke / dpa

HANNOVER/OLDENBURG. Niedersachsen will die Zahl der Medizinstudienplätze in Göttingen und vor allem in Oldenburg aufstocken. Das kündigte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) an. "Wir wollen 200 weitere Studienplätze auf dem Gebiet anbieten. 60 davon in Göttingen, 140 in Oldenburg", sagte der Minister am Wochenende der "Nordwest Zeitung".

"Ich kann mir vorstellen, dass es so gelingt, in zehn Jahren bis zu 1200 Medizinstudienplätze an der Uni Oldenburg zu haben." An der Frage, ob generell mehr Medizinstudienplätze in Deutschland benötigt werden, um insgesamt mehr Köpfe in die Versorgung zu bringen, scheiden sich aktuell die Geister. Der offizielle Kurs zumindest ist klar: Beim Deutschen Ärztetag Mitte Mai in Erfurt empfahlen die Delegierten den Landesregierungen, 6250 zusätzliche Medizinstudienplätze zu schaffen.

Die Medizinische Fakultät in Oldenburg kooperiert im Rahmen der European Medical School mit der Universität Groningen in Holland. In Oldenburg studieren derzeit 240 Frauen und Männer Medizin, in Groningen sind es 5500.

Außerdem streben Niedersachsen und Holland in der gemeinsamen Grenzregion ein Projekt der Versorgungsforschung durch die Universitäten Oldenburg und Groningen an, berichtet Anna Anding, Sprecherin des Wissenschaftsministeriums, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

"Es geht darum, die Versorgungssituation in der Region zu erforschen", so Anding. Unter anderem will man sich gemeinsam mit der Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Diabetes beschäftigen sowie mit der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie gegen multiresistente Keime (MRSA) in Krankenhäusern, hieß es. In Holland werde MRSA effektiver bekämpft als in Deutschland – davon könne man eventuell lernen.

Das Projekt soll im Jahr 2019 beginnen und bis zum Jahr 2024 dauern. "Niedersachsens ist bereit, die Niederlande müssen noch die Gegenfinanzierung sicherstellen", hieß es. Nach Angaben Andings hat Niedersachsen für das Projekt fünf Millionen Euro in Aussicht gestellt.

(Mitarbeit: aze)

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