Arzneimittelsuch

Abhängigkeit auf Rezept?

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Die Zahlen sind alarmierend. 1,2 bis zwei Millionen Menschen sollen abhängig von Arzneimitteln sein, schreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Die Schätzungen zeigen, wie intransparent der Markt ist.

Ginge es um das Verordnungsgeschehen auf GKV-Rezept, wäre das systematische Erfassen und Auswerten sicherlich einfacher. Glaubt man dem Bremer Gesundheitsforscher Professor Gerd Glaeske, verlagern sich die Verordnungen zunehmend auf Privatrezept.

Warum? Etwa aus Angst vor Regressen oder den Patienten zu verlieren? Wenn dies ein Trend sein sollte, würden damit Bestrebungen konterkariert, über den Medikationsplan mehr Transparenz und mehr Patientensicherheit zu gewährleisten. In diesen Kontext gehört auch das Thema Multimedikation und dessen Auswirkungen.

Fakt ist: Nur durch präzise Indikationsstellung, den gezielten Einsatz von Arzneien und das Gespräch mit dem Patienten lassen sich solche Entwicklungen verhindern. Das gilt für die Verordnung auf GKV- und Privatrezept und vor allem für den OTC-Bereich.

Gerade hier sollte der Arzt das Vertrauen seines Patienten gewinnen. Ein Werbeverbot für rezeptfreie Arzneien mit Missbrauchspotenzial ist da wenig zielführend.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Landtagsdebatte in Schwerin

Das Drug-Checking-Mobil polarisiert die Politik im Nordosten

Pathomechanismen ungeklärt

Schlechteres Lipidprofil bei Alkohol-Abstinenz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schmerz- und Palliativtage

Migräne bei Menschen mit Depressionen: Was kann verordnet werden?

Baden-Württembergischer Hausärztinnen- und Hausärztetag

Wenn der Wandel zur Hausarztpraxis 2.0 HÄPPI macht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Erwachsene Frau legt sich wegen Unterleibsschmerzen die Hände auf ihren Bauch bei einem Arzttermin.

© Drazen / stock.adobe.com

Krebsrisiko signifikant erhöht

Studie zeigt: Verkürzte Lebenserwartung bei Endometriose