Forschung

Adenosin lässt das "Hüftgold" schmelzen

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BONN. Ein Forscherteam unter Federführung von Professor Alexander Pfeifer vom Uniklinikum Bonn hat einen neuen Signalweg zur Bekämpfung von Übergewicht entdeckt.

Der Mensch trägt ja zwei verschiedene Arten von Fett in sich: Unerwünschte weiße Fettzellen, aus denen etwa das lästige "Hüftgold" besteht. Außerdem gibt es noch braune Fettzellen, die als erwünschte Heizaggregate überschüssige Energie in Wärme verwandeln.

"Wenn es uns gelingt, braune Fettzellen zu aktivieren oder weiße in braune Fettzellen umzuwandeln, können möglicherweise überflüssige Pfunde abgeschmolzen werden", wird Professor Pfeifer in einer Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie zitiert.Eine wichtige Rolle spielt dabei der Adenosinrezeptor A2A (Nature 2014; online 15. Oktober).

"Dockt in den braunen Fettzellen das Adenosin an diesen Rezeptor an, wird die Fettverbrennung stark stimuliert", wird Dr. Thorsten Gnad aus Pfeifer´s Team in der Mitteilung der Uni Bonn zitiert. Dass Adenosin braunes Fett aktiviert, galt vorher für Menschen als ausgeschlossen.

Die Forscher untersuchten auch, ob weiße Fettzellen durch Adenosin in braune Fettzellen umgewandelt werden können. Weiße Fettzellen lassen sich im Gegensatz zu den braunen normalerweise nicht zum Schmelzen des "Hüftgolds" bewegen, weil ihnen A2A-Rezeptoren fehlen.

Deshalb transferierten die Forscher das Gen für den Rezeptor aus braunen Fettzellen auf weiße. Daraufhin verhalten sie sich wie braune Zellen - und die Fettverbrennung wird angekurbelt. Den Forschern der Universität Bonn sei es erstmals gelungen, die Bedeutung des Adenosins für braune Zellen von Mäusen und des Menschen nachzuvollziehen.

"Durch die Gabe von Adenosin-ähnlichen Substanzen nahmen die Mäuse tatsächlich ab", so Pfeifer in der Mitteilung. Es seien jedoch in diesem Zusammenhang noch viele Fragen zu untersuchen. Eine klinische Anwendung sei deshalb noch weit entfernt. (eb)

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