Kommentar zur Alkoholembryopathie
Ärzte als Aufklärer gefragt
Alkohol in der Schwangerschaft ist viel gefährlicher als Rauchen. Das Zellgift kann ein Kind bei seiner Entwicklung im Mutterleib schwer und irreversibel schädigen, betroffen ist dabei vor allem das Nervensystem.
Der Grad der Schäden hängt dabei von der Menge des konsumierten Alkohols ab und reicht von leichten neurologischen Anomalien wie Verhaltensauffälligkeiten oder verminderter Intelligenz bis hin zu schweren geistigen und körperlichen Behinderungen.
Trinken in der Schwangerschaft wird daher mit Recht als schwerste Kindes-Misshandlung bezeichnet. Eine Grenze für unbedenklichen Alkoholkonsum bei werdenden Müttern gibt es dabei nicht.
Mit 4000 betroffenen Kindern im Jahr ist die sogenannte Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) die häufigste angeborene Erkrankung hierzulande; Heilung gibt es nicht. Mit Prävention ließe sich FASD verhindern.
Viele Frauen sind sich aber des Risikos bisher nicht bewusst, wie eine Studie an der Charité ergeben hat. 58 Prozent der befragten Schwangeren gaben darin an, gelegentlich Alkohol zu trinken.
Mit Aufklärung, Appellen an die Vernunft der Frauen und ihrer Angehörigen und Hilfen für Suchtkranke ließe sich schon viel erreichen. Besonders Ärzte sind gefragt, sich in die Diskussion einzumischen.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Schwangere: Jeder Schluck Alkohol ist Kindesmisshandlung