Reisemedizin

Affenpocken nach England importiert

Nach zwei Fällen in UK sind Importe von Affenpocken auch in Deutschland möglich, so das RKI.

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BERLIN. Anfang September wurde bei zwei Reisenden aus Nigeria in Großbritannien Affenpockenviren nachgewiesen. Beide haben sich wahrscheinlich unabhängig voneinander in dem westafrikanischen Land infiziert.

Einer von ihnen hatte in Nigeria Kontakt zu einem Patienten mit affenpocken-verdächtigen Symptomen gehabt und sogenanntes "Bushmeat" verzehrt.

Es sei sehr ungewöhnlich, dass zwei Affenpocken-Fälle unabhängig voneinander in so kurzer Zeit importiert werden, berichtet das Robert Koch-Institut (Epi Bull 2018; 37: 414).

Affenpocken sind sehr selten und werden von Tieren (vermutlich vor allem Nagetiere), auf den Menschen übertragen. Menschen können sich vor allem durch Kontakt mit Blut, Gewebe oder Ausscheidungen erkrankter Tiere infizieren.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, kann aber durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf der Affenpocken-Infizierten auftreten.

Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt 5 bis 21 Tage. Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Pocken sind Affenpocken in der Regel eine leichtere und selbstlimitierende Krankheit; die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen. Bei einigen Personen kann jedoch eine schwere Erkrankung auftreten.

Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickelt sich ein Pocken-ähnliches Exanthem, das oft im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet.

Um auch in Deutschland mögliche Affenpocken-Erkrankungen zu detektieren und deren Weiterverbreitung zu verhindern, sollten diagnostizierte Fälle von Erkrankungen durch Affenpocken systematisch erfasst werden, betont das RKI.

Das Institut weist daher auf die Arzt-Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz sowie die Labor-Meldepflicht hin. (eb/eis)

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