Aufklärung
Bayern will Thema Wechseljahre von Tabus befreien
Mit einer Informationskampagne will der Freistaat vor allem auch in Unternehmen für einen offenen Umgang mit dem Klimakterium sensibilisieren, das sei von wirtschaftlicher Bedeutung.
Veröffentlicht:München. Es brauche einen aktiveren Umgang mit dem Thema Wechseljahre in Unternehmen und in der Gesellschaft allgemein, sagt Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach (CSU). Diese seien keine Krankheit, sondern eine natürliche Lebensphase mit besonderen gesundheitlichen Herausforderungen. Dafür will man im Freistaat Bayern bis Ende April mit einer Kampagne sensibilisieren, heißt es in einer Pressemeldung des Ministeriums vom Montag.
Gesundheitsbericht als fachliche Basis
Geplant sind Beiträge in Social Media, Print- und Online-Medien. Man wolle informieren, aufklären und sensibilisieren. Die fachliche Basis bildet ein Gesundheitsbericht mit Zahlen, Daten und Fakten zu den Wechseljahren sowie Informationsquellen, Anlaufstellen und Projekten.
Auch wurde eine Informationsbroschüre entwickelt, die regional über die Gesundheitsämter und GesundheitsregionenPlus erhältlich sein wird.
Jede Vierte tritt beruflich kürzer
Gerlach verweist auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Themas. So waren in Bayern im Jahr 2023 rund 1,5 Millionen Frauen zwischen 45 und 54 Jahren erwerbstätig – das sind rund 44 Prozent aller erwerbstätigen Frauen im Freistaat. In einer 2023 veröffentlichten Studie der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht hatte jede Vierte der Befragten über 55 angegeben, wegen Wechseljahressymptomen beruflich kürzer zu treten.
Im Arbeitsalltag helfe bereits eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema und eine zugewandte Arbeitskultur, um Missverständnisse auszuräumen und Verständnis herzustellen, appelliert Gerlach. (mic)