Lungenentzündungen

Bronchitis und Co. verstärken Krebsgefahr

Patienten mit entzündlichen Lungenerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken als gesunde Menschen.

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Je mehr entzündliche Lungenerkrankungen ein Mensch hatte, desto größer das Risiko für Lungenkrebs.

Je mehr entzündliche Lungenerkrankungen ein Mensch hatte, desto größer das Risiko für Lungenkrebs.

© Phototake / Mauritius Images

TORONTO (ple). Das Emphysem und andere entzündliche Lungenkrankheiten erhöhen - unabhängig vom Rauchen - das Risiko für Lungenkrebs.

Um dem Zusammenhang zwischen entzündlichen Lungenerkrankungen und einem Bronchialkarzinom auf den Grund zu gehen, analysierten Wissenschaftler des International Lung Cancer Consortium die gepoolten Daten von 17 Studien.

Demnach ist bei Patienten mit einem Emphysem das Lungenkrebs-Risiko um das 2,5-Fache im Vergleich zu Lungengesunden erhöht (Am J Epidemiol 2012, online 17. September).

Bei Patienten mit chronischer Bronchitis beträgt der Faktor 1,47 und mit Tuberkulose 1,48. Bei einer Pneumonie in der Anamnese ist das Risiko für Lungenkrebs um den Faktor 1,57 erhöht.

Schlüsselrolle von Entzündungen

Die Wissenschaftler um Dr. Darren R. Brenner aus Toronto errechneten zudem das relative Risiko (RR) für Lungenkrebs bei bis zu allen vier in der Studie berücksichtigten Lungenkrankheiten in der Anamnese.

Demnach betrug der RR-Wert bei einer einzigen Lungenkrankheit 1,71, bei zwei Lungenerkrankungen 2,0, bei drei Lungenerkrankungen 2,23 und bei vier Krankheiten 2,44.

Als Erklärung führen die Forscher an, dass alle vier Lungenkrankheiten mit entzündlichen Reaktionen einhergehen. Entzündungen nehmen zudem eine Schlüsselrolle in der Entstehung von Lungenkrebs ein.

Entzündliche Reaktionen könnten auf drei Arten eine Tumorerkrankung anstoßen oder fördern: durch vermehrte genetische Mutationen, durch zelluläre Signale, die den programmierten Zelltod - die Apoptose - verhindern und durch Förderung der Gefäßneubildung.

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