Komorbiditäten

COPD und Herz: Da verschiebt sich etwas

Veröffentlicht:

WIESBADEN. COPD-Kranke leiden nicht nur unter Atembeschwerden und Entzündungen im Bereich der Atemwege, sie entwickeln auch Begleiterkrankungen. Wie häufig solche Komorbiditäten sind und wie man sie erkennen kann, soll COSYCONET klären. Aktuelle Ergebnisse der deutschlandweiten Studie, an der mehr als 2700 COPD-Patienten aus 29 Versorgungszentren teilnehmen, werden in Kürze beim Internistenkongress vorgestellt.

Eine aktuelle Auswertung beschäftigt sich mit dem Einfluss der COPD auf das Herz, teilt die DGIM mit. „Wir beobachten, dass die linke Herzkammer bei COPD-Patienten oft verkleinert ist, außerdem ändert sich durch die Überblähung der Lunge die Lage des Herzens im Brustkorb“, wird Kongresspräsident Professor Claus F. Vogelmeier, Leiter der COSYCONET-Studie, zitiert. Wie die aktuellen Daten zeigen, verschiebt sich mit zunehmendem Schweregrad der COPD auch die elektrische Achse des Herzens, also die Richtung der Erregungsausbreitung im Myokard. „Diese Veränderung muss an sich keinen Krankheitswert haben“, so Vogelmeier.

Es sei aber wichtig, die möglicherweise durch COPD bedingten Verschiebungen bei der Interpretation von EKG-Ableitungen zu berücksichtigen. Weitere aktuelle COSYCONET-Auswertungen betrachten die Häufigkeit, mit der COPD-Patienten die in den Leitlinien empfohlenen nicht-medikamentösen Behandlungs- und Präventionsangebote wahrnehmen, heißt es in der Mitteilung. „Hier zeigt sich noch Raum für Verbesserungen“, sagt Vogelmeier.

Während Impfungen zur Vermeidung von Atemwegsinfekten gut angenommen werden, nehmen nur 10 bis 20 Prozent der COPD-Patienten an Lungensportgruppen oder Physiotherapie teil. Auch Programme zur Raucherentwöhnung – der wichtigste Aspekt der Prävention – werden nur von einem Viertel der rauchenden COPD-Patienten besucht. (eb)

Kongress der DGIM vom 4. bis 7. Mai in Wiesbaden: www.dgim2019.de

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur neuen S2k-Leitlinie

Bei Husten acht Wochen warten!

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Gesundheitsatlas Deutschland

Aktuelle AOK-Datenanalyse: Deutlich weniger COPD-Diagnosen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?