Kommentar zur Gendermedizin
Eine andere Wahrnehmung
Was haben Prävention und geschlechtsspezifische Versorgungsforschung miteinander zu tun? Die Antwort lautet: viel! Die Schnittmenge ist groß. Die Zahl der Akteure, die darauf einwirken kann, ebenfalls. Sie reicht vom Gesundheitsministerium über die Hersteller von Arzneien bis zu den Ärzten.
Die Regierung, die sich die Förderung der Prävention groß auf die Fahnen geschrieben hat, dem aber kaum Taten folgen lässt, könnte schnell handeln. Sie könnte die Verordnung zu klinischen Arzneimittelstudien dahingehend ändern, dass die Daten geschlechtsspezifisch ausgewertet werden müssten.
Ärzte in den Praxen und Kliniken dächten bei der Verordnung von Arzneien zu selten daran, dass der weibliche Körper Arzneien anders verstoffwechselt, beklagen Gendermediziner. Aus einer Änderung der Verordnung ergäben sich Konsequenzen für die Arzneimittelhersteller, die auf den Packungen Dosierungsempfehlungen für Frauen und Männer getrennt angeben sollten.
Ärzte wiederum könnten ihre Wahrnehmung schärfen. Noch sorgen Stereotype in den Köpfen der Ärzte dafür, dass Herzinfarkte bei Frauen häufiger übersehen werden. Schlicht deshalb, weil sie die Symptome anders empfinden und schildern als Männer.
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