Kommentar zur Gendermedizin

Eine andere Wahrnehmung

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Was haben Prävention und geschlechtsspezifische Versorgungsforschung miteinander zu tun? Die Antwort lautet: viel! Die Schnittmenge ist groß. Die Zahl der Akteure, die darauf einwirken kann, ebenfalls. Sie reicht vom Gesundheitsministerium über die Hersteller von Arzneien bis zu den Ärzten.

Die Regierung, die sich die Förderung der Prävention groß auf die Fahnen geschrieben hat, dem aber kaum Taten folgen lässt, könnte schnell handeln. Sie könnte die Verordnung zu klinischen Arzneimittelstudien dahingehend ändern, dass die Daten geschlechtsspezifisch ausgewertet werden müssten.

Ärzte in den Praxen und Kliniken dächten bei der Verordnung von Arzneien zu selten daran, dass der weibliche Körper Arzneien anders verstoffwechselt, beklagen Gendermediziner. Aus einer Änderung der Verordnung ergäben sich Konsequenzen für die Arzneimittelhersteller, die auf den Packungen Dosierungsempfehlungen für Frauen und Männer getrennt angeben sollten.

Ärzte wiederum könnten ihre Wahrnehmung schärfen. Noch sorgen Stereotype in den Köpfen der Ärzte dafür, dass Herzinfarkte bei Frauen häufiger übersehen werden. Schlicht deshalb, weil sie die Symptome anders empfinden und schildern als Männer.

Lesen Sie dazu auch: Im Vergleich zu Männern: Frauen-Herzen schmerzen anders

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Maßnahme gegen kognitiven Verfall

Vorhofflimmern: Helfen NOAKs auch bei niedrigem Risiko?

KHK / Herzinfarkt

Spironolacton kein Gewinn in der Postinfarkttherapie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!