Kommentar zum Kreuzschmerz

Einzelne Red Flags wertlos?

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Es ist nicht das erste Mal, dass die als Red Flags definierten Warnsignale für eine spezifische Ursache des Kreuzschmerzes in der Kritik stehen.

Wie in einer aktuellen australischen Studie stellten auch die Autoren einer Cochrane-Analyse im vergangenen Jahr fest, dass sich auf der Liste vermeintlicher Risikofaktoren lediglich eine vorangegangene Krebserkrankung dazu eignet, auf eine maligne Veränderung der Wirbelsäule hinzuweisen.

Ziel der in Leitlinien aufgeführten Red Flags ist es unter anderem, den einen unter hundert Patienten nicht zu übersehen, dessen Kreuzschmerz tumorbedingt ist. Doch unter Berücksichtigung so allgemeiner Warnsignale wie Alter, Fieber, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit müssten sich 80 Prozent der Hausarztpatienten einer weiterführenden Diagnostik unterziehen, die meist unnötig ist.

Bestrebungen, die Liste der Red Flags stärker zu fokussieren und künftig mehrere Faktoren zur Risikobeurteilung heranzuziehen, sind sicher sinnvoll. Denn nachdem sich endlich herumgesprochen hat, dass längst nicht jeder Rückenschmerzpatient eine bildgebende Untersuchung braucht, sollten dem Arzt auch praktikable Kriterien an die Hand gegeben werden, mit denen er diese Erkenntnis im Alltag umsetzen kann - ohne Schaden für die Patienten.

Lesen Sie dazu auch: Kreuzschmerz: Red Flags in der Kritik

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung