Kommentar

Entwarnung gleich im Doppelpack

Von Angela Speth Veröffentlicht:

Wer eine neue Studie in drei müßigen Minuten querliest, dem verkündet sie eine Hiobsbotschaft: Männer mit Diabetes haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko! Tatsächlich aber bringt sie gleich zwei gute Nachrichten.

Erstens: Eine probate Diabetestherapie schaltet die Gefahr aus - das folgt aus der Tatsache, dass die Diabetikerinnen, deren Blutzucker im Schnitt auf dem erwünschten Niveau lag, nicht vermehrt Darmkrebs bekamen. Zweitens: Auch Insulin-Therapie begünstigt den Tumor nicht.

Selbstverständlich ist der Freibrief keineswegs, denn im Tierexperiment beschleunigte das Hormon das Wachstum von Kolonkarzinomen und die Proliferation des Epithels. Und eine große Studie etwa ergab, dass Typ-2-Diabetiker mit Insulintherapie mehr als doppelt so oft an Darmkrebs erkranken wie Diabetiker ohne Insulin.

Doch diese Daten wurden nur retrospektiv erhoben. Und außer der aktuellen prospektiven Studie untermauert bereits eine frühere die Entwarnung fürs Insulin in puncto Darmkrebs. Damit schlägt das Pendel deutlich in Gegenrichtung aus - was Gesundheitspolitikern und Präventivmedizinern ein Aufatmen bescheren dürfte angesichts der Häufigkeit von Diabetes einerseits und Darmkrebs andererseits.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Analyse aus den Niederlanden

Darmkrebsscreening: Vorteile unabhängig vom Tumorstadium

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Reformperspektiven

GKV in Geldnot: Das raten fünf Gesundheitsökonomen

Lesetipps
Nahaufnahme der Hände einer Anästhesistin, die eine Atemmaske über das Gesicht einer Patientin hält, um eine Vollnarkose einzuleiten.

© Friends Stock / stock.adobe.com

Langzeitstudie

Lange Vollnarkosen gehen wohl mit kognitivem Abbau einher

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung