Bechterew
Ermüdender Schmerz
Viele Patienten, die an Morbus Bechterew erkrankt sind, leiden unter Fatigue. Die Ursache dafür ist offenbar vielmehr der Schmerz statt Angst und Depression, wie britische Forscher nachgewiesen haben.
Veröffentlicht:SWANSEA. Um den Zusammenhang zwischen Morbus Bechterew und Fatigue näher zu ergründen, haben Forscher von der Swansea University in Großbritannien insgesamt 385 Patienten, die an Morbus Bechterew litten, mit einem Fatigue-Questionnaire befragt, dem "Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index" (BASDAI).
348 der Befragten sandten den Bogen zurück. Dabei zeigte sich, wie verbreitet die Fatigue war: 171 litten an leichter, 177 an schwerer Fatigue - auf einer Skala von 1 bis 100 lag ihr Wert höher als 50 (Semin Arthritis Rheum 2012).
Ein Drittel der Teilnehmer berichtete, es gebe nichts, was ihre Fatigue lindern könnte. Andere Patienten äußerten, Medikamente, Sport oder Ausruhen würden ihnen helfen.
Als Hauptfaktor waren Schmerzen mit der Fatigue assoziiert, wohingegen beispielsweise Depressionen kaum ins Gewicht fielen. Allerdings erklärten diese Zusammenhänge nur rund 40 Prozent der Variation in den Fatiguegraden.
TNF-alpha-Hemmer reduzieren Schmerz und Fatigue
Als besonders wirksam erwies sich eine Therapie mit TNF-alpha-Hemmern, sowohl was die Fatigue, als auch was die Schmerzen anging.
Im Vergleich zur Zeit vor Beginn dieser Behandlung betrug die Reduktion - wiederum eine 100er-Skala von schmerzfrei (0) bis stärkste Beschwerden (100) zugrunde gelegt - in beiden Parametern gut 14 Punkte.
Eine vergleichbare Minderung war bei Bechterew-Patienten, die keine TNF-alpha-Blocker bekamen, nicht festzustellen.
"Nicht Angst oder Depression, sondern Schmerzen sind am stärksten mit der Fatigue von Bechterew-Patienten assoziiert", schreiben die Autoren der aktuellen britischen Studie in ihrem Resümee.
Um die Fatigue zu bessern, müssten den Maßnahmen zur Senkung der Krankheitsaktivität daher auch ein Schmerzmanagement sowie eine aktive antientzündliche Therapie beigestellt werden.
Quelle: www.springermedizin.de