Chikungunya

Erster heimischer Infektionsfall in den USA

Nach dem Ausbruch von Chikungunya in der Karibik ist das Fieber nun auch in den USA angekommen: dort gibt es den ersten heimischen Infektionsfall.

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ATLANTA. In den USA ist der erste autochthone Fall von Chikungunyafieber aufgetreten. In Florida sei ein Mann daran erkrankt, teilte die US-Seuchenkontrollbehörde CDC am Donnerstagabend in Atlanta mit. Der Mann sei vorher nicht auf Reisen außerhalb der USA gewesen. Wie er sich infiziert hat, war zunächst unklar.

Damit wachsen die Befürchtungen, das Chikungunyavirus (CHIKV) könnte auch in den USA endemisch werden, ähnlich wie zuvor das Denguevirus.

In der Karibik herrscht seit Ende Dezember ein Chikungunya-Ausbruch. Nach letzten Angaben der panamerikanischen Gesundheitsorganisation PAHO vom Freitag (18. Juli) gibt es bislang rund 440.000 Verdachtsfälle, fast 90.000 Fälle mehr als noch in der Vorwoche. Schwer betroffen sind Haiti, Guadaloupe und die Dominikanische Republik.

Seit Jahresanfang wurden laut CDC 243 Chikungunyafälle von Reisenden in die USA importiert. In den Jahren zuvor waren es lediglich im Schnitt 28 Fälle pro Jahr. Auch in Deutschland gab es bereits über 30 Importe. Die meisten Fälle gehen auf Urlaube in der Karibik zurück.

Chikungunya und Dengue haben die gleichen Vektoren: Beide Arboviren werden von Aedes aegypti und A. albopictus übertragen. Sie sind im Südosten und in Teilen des Südwestens der USA verbreitet. Vor allem A. albopictus, die asiatische Tigermücke, ist bislang in mindestens 32 US-Staaten nachgewiesen worden.

Experten befürchten, dass Chikungunya eine ähnliche Entwicklung in den USA nehmen könnte, wie das Denguefieber (NEJM 2014; online 16. Juli). Seit der Erreger 2008 über Erkrankungen in Florida importiert wurde, ist er in zahlreichen Bundesstaaten endemisch. Immer wieder kommt es dort zu sporadischen Ausbrüchen. (nös)

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Annette Moter leitet Virologie-Institut in Leipzig

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