Deutsche Gesellschaft für Urologie
Erstmals gibt es eine Patientenleitlinie Hodenkrebs
In der neuen Patientenleitlinie Hodenkrebs finden sich aktuelle Informationen zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Das Papier soll auch dazu dienen, Arzt-Patienten-Gespräche vorzubereiten.
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Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung junger Männer, jedes Jahr gibt es in Deutschland im Schnitt etwa 4000 Neuerkrankungen.
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Hamburg. In diesem Jahr haben gleich mehrere junge Fußball-Profis ihre Hodenkrebserkrankung öffentlich gemacht. Viele Medien berichten seither bundesweit über das Tabuthema. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat das Momentum genutzt und zu der häufigsten Tumorerkrankung junger Männer eine Patientenleitlinie zusammen gestellt.

Die neue Patientenleitlinie Hodenkrebs hat etwa 100 Seiten.
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In der Leitlinie finden Betroffene, Angehörige und Interessierte auf etwa 100 Seiten aktuelle medizinische Informationen zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge, berichtet die DGU in einer Mitteilung. Hinzu kommen Alltagstipps im Umgang mit der Erkrankung sowie Hinweise auf Beratungs- und Hilfsangebote.
Maßnahmen zum Fertilitätserhalt ansprechen!
Der Leitfaden soll auch dazu dienen, Arzt-Patienten-Gespräche vorzubereiten und mit Betroffenen einen Konsens bei Therapieentscheidungen zu finden.
Ein weiteres Kernthema der Patientenleitlinie spricht die Mitautorin Professorin Sabine Kliesch in der Mitteilung an: „Hodentumoren, aber auch deren Behandlung, gefährden in der Regel die Möglichkeit einer späteren Vaterschaft der Patienten. Daher ist es besonders wichtig, die jungen Patienten und ihre Angehörigen über die Möglichkeiten der Kryokonservierung von Spermien zum Fertilitätserhalt aufzuklären. Dieses Aufklärungsgespräch und auch die daran anschließenden fertilitätserhaltenden Maßnahmen müssen zwingend vor dem Start jeglicher Therapie durchgeführt werden“, so die Urologin. (eb)
Die Patientenleitlinie zum Download unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/hodenkrebs
Mehr Infos zu urologischen Erkrankungen unter https://urologische-stiftung-gesundheit.de
Wichtig: der regelmäßige Hodencheck
In Deutschland erkranken nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) jedes Jahr etwa 4000 meist junge Männer neu an einem Keimzelltumor des Hodens. Am häufigsten sind Männer im Alter zwischen 20 und 44 Jahren betroffen.
„Jugendliche und junge Männer zwischen 14 und 45 Jahren sollten unbedingt den Hodencheck kennen, denn die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden ist die wichtigste Früherkennungsmaßnahme“, betont Professorin Laura-Maria Krabbe vom DGU-Ressort Leitlinien und Qualitätssicherung in einer Mitteilung ihrer Fachgesellschaft.
„Verändert sich die Größe eines Hodens, tritt ein Schweregefühl auf oder gibt es tastbare Verhärtungen, so können das Warnzeichen für ein Hodenkarzinom sein. Betroffene dürfen sich dann keinesfalls scheuen, einen Urologen oder eine Urologin aufzusuchen“, so Krabbe abschließend. (eb)