KOMMENTAR
Etwas Licht und noch viel Schatten
25 Jahre nach den ersten Beschreibungen der Krankheit, die jetzt schon lange Aids genannt wird, gibt es einige Lichtblicke, aber auch viel Schatten.
Ein großer Lichtblick ist sicher, daß die Wirksamkeit der antiviralen Therapie über Jahrzehnte anhält.
Ein kleiner Lichtblick ist, daß die Zahl der jährlichen Neuinfektionen in Deutschland nach Anstiegen in den letzten Jahren in diesem Jahr wieder stagniert. Ein Schatten dabei ist, daß der Anteil der beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr erworbenen HIV-Infektionen gestiegen ist.
Präventionsprogramme zur konsequenten Benutzung von Kondomen, die in Deutschland unter dem Motto: "mach’s mit!" seit langem erfolgreich sind, müssen in einer sich rasch wandelnden Welt erfolgreich bleiben. Sie müssen etwa auch Menschen erreichen, die bei uns leben, aber kein deutsch verstehen.
Ein Lichtblick ist auch, daß der Anteil der antiviral Behandelten in den Entwicklungsländern zunimmt. Freilich ist er noch viel zu gering. Solche Länder brauchen Hilfe bei dem Aufbau einer Infrastruktur, die antivirale Therapie erst möglich macht.
Hilfe brauchen solche Länder auch bei der Entwicklung von Präventionsprogrammen, die über die Verwendung von Kondomen hinausgehen und auf Verhaltensänderung setzen. Einige positive Beispiele gibt es. Andere müssen folgen. Denn 40 Millionen Menschen sind weltweit bereits infiziert. Die Pandemie läuft ungebremst - der ganz tiefe Schatten.
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