Pädiater warnen
Frühe Handy-Nutzung hat Folgen für Gesundheit
Einer Online-Befragung von 100 niedergelassenen Kinderärzten zufolge sind Kinder, die Handys, Tablets oder Spielekonsolen nutzen, immer jünger. Das berge gesundheitliche Gefahren, warnen die Pädiater.
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Soziale Auffälligkeiten und motorische Defizite: Das machen Pädiater bei Kindern aus, die zu viel Zeit mit der Nutzung von Handys und Co verbringen.
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Leverkusen. Kinderärzte sehen dramatische gesundheitliche Folgen durch die frühe Nutzung von Handys, Tablets und Spielekonsolen.
In einer Online-Befragung von 100 niedergelassenen Kinderärzten im Auftrag der pronovia BKK stellten drei Viertel der Pädiater fest, dass insbesondere Kinder zwischen 10 und 13 Jahren betroffen seien.
Häufigste Probleme seien Übergewicht und Lernschwierigkeiten. Weitere Krankheitssymptome durch übermäßigen Medienkonsum seien soziale Auffälligkeiten und motorische Defizite.
Tendenz steigend: 79 Prozent der befragten Ärzte berichteten laut der pronovia-Studie „Smart Aufwachsen 2019“, dass sie in den vergangenen fünf Jahren verstärkt soziale Auffälligkeiten bei ihren jungen Patienten feststellen.
Viele Eltern stellen Isolation fest
75 Prozent registrieren, dass immer mehr Kinder zu viel wiegen. 82 Prozent stellen schon heute eine soziale Isolation des Nachwuchses fest, für die sie die Mediennutzung mitverantwortlich machen.
95 Prozent der Pädiater berichteten demnach, die von übermäßigen Konsum von Handy und Co. beeinträchtigten Kinder würden immer jünger. So sähen zwei Drittel der Ärzte bereits die Gesundheit von Kindergarten- und Grundschulkindern im Alter zwischen drei und neun Jahren davon belastet.
Ein Drittel der Kinderärzte diagnostizierte sogar bei den unter Dreijährigen Defizite etwa in der motorischen Entwicklung, weil auch diese Altersgruppe schon Smartphones und Tablets in die Hände bekäme. (bar)