Genvariante schützt HIV-Infizierte vor Aids-Symptomen

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BOSTON (ple). US-Forscher haben endlich eine Antwort darauf gefunden, warum einige HIV-Infizierte trotz der Infektion mit dem AidsErreger asymptomatisch bleiben - und das ohne Therapie.

Im Unterschied zu Infizierten, die trotz medikamentöser Therapie eines Tages Symptome entwickeln, haben die Langzeit-Überlebenden bestimmte veränderte Gewebemerkmale. Dies trägt dazu bei, dass Zellen des Immunsystems das Virus erfolgreich eliminieren können, sodass sich nur sehr wenige Viren im Körper befinden (Science online). Aids-Forscher schätzen, dass etwa einer von 300 HIV-Infizierten symptomlos bleibt und das Virus ohne Therapie in Schach hält.

Seit mehr als zwei Dekaden sind Aids-Forscher auf der Suche nach dem schützenden Faktor bei symptomlos bleibenden HIV-Infizierten. Um die genetischen Unterschiede zwischen erkrankten und gesunden HIV-Infizierten aufzudecken, hat schließlich das Ragon-Institut unter anderen der Harvard-Universität in Boston im US-Staat Massachusetts vor vier Jahren die International Controllers Study begonnen.

Bisher sind in die Studie mehr als 1500 HIV-Infizierte europäischer, afro-amerikanischer und spanischer Abstammung aufgenommen worden, die keine Symptome entwickeln. Vergleichsgruppe sind 2600 Patienten mit symptomatischer HIV-Infektion.

Genetische Analysen haben nun ergeben, dass die HIV-Infizierte, die gesund bleiben, im Wesentlichen ein paar Veränderungen auf Chromosom 6 tragen, und zwar im Gen für HLA-B mit dem Bauplan für ein Gewebeverträglichkeitsmerkmal.

Dieses Eiweißmolekül auf Antigen-präsentierenden Immunzellen sorgt normalerweise dafür, dass Virusbestandteile den Zellen des Immunsystems gezeigt werden und so die Immunabwehr gegen die infizierten Zellen angekurbelt wird. Das funktioniert bei symptomatischen HIV-Infizierten ganz schlecht.

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