Hepatitis-A-Erkrankungen und Darminfektionen in Moskau
Hepatitis A ist nicht nur ein Problem in den Tropen. Auch in Regionen Osteuropas grassiert der Erreger.
Veröffentlicht:
Idylle in der Innenstadt von Moskau. Der Schein trügt.© begsteiger / imago
© begsteiger / imago
Nicht nur für Reisen in die Tropen, sondern auch für Reisen in viele näher gelegene Regionen ist eine Hepatitis-A-Impfung zu empfehlen.
In Deutschland treten nach Angabe des Robert-Koch-Institutes in Berlin um die 1000 Hepatitis-A-Infektionen pro Jahr auf, von denen knapp die Hälfte auf Auslandsreisen erworben wurde. So kam es im Jahr 2004 bei über 270 deutschen Ägypten-Urlaubern, die allesamt im gleichen Hotel untergebracht waren, zu einer Hepatitis-A-Erkrankung. Im Herbst 2008 sorgte ein Ausbruch in Prag für Beunruhigung bei Reisenden.
Aktuell grassiert in Moskau seit Jahresbeginn die Hepatitis A mit inzwischen über 900 Erkrankten. Als Ursache hierfür sowie für eine Welle von akuten Darminfektionen wird von der lokalen Gesundheitsbehörde die Kontamination des Leitungswassers mit fäkal-oral übertragbaren Erregern angegeben. Auch in anderen Regionen Russlands ist die Trinkwasserqualität unsicher. Reisende nach Moskau und Russland sollten sich deshalb gegen Hepatitis A impfen lassen.
Wegen der langen Inkubationszeit der Krankheit kann die Impfung auch noch unmittelbar vor der Abreise verabreicht werden und hat nach einmaliger Injektion eine Schutzwirkung von etwa 6 Monaten. Nach einer zweiten Impfung im Abstand von 6 bis 12 Monaten hält die Schutzwirkung dann mindestens 10 Jahre an. Bei der reisemedizinischen Beratung sollten Russland- und Moskau-Reisende vor dem Genuss von unbehandeltem Leitungswasser gewarnt werden. Auch in besseren Hotels kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Leitungswasser bedenkenlos getrunken oder zum Zähneputzen verwendet werden kann. Vorsicht ist auch bei Eiswürfeln angebracht, von denen meist nicht bekannt ist, mit welchem Wasser sie hergestellt wurden. Am sichersten für die Verwendung als Trinkwasser ist das sprudelnde Abkochen des Wassers für mindestens eine Minute oder die Verwendung von konfektioniertem Trinkwasser in Original-verschlossenen Flaschen.
Infos zur Reisemedizin: www.crm.de