Deutschland
Hohe Grippe-Gefahr weiterhin
Die Grippe hat Deutschland im Griff: Bundesweit gibt es immer mehr Grippekranke und das Ansteckungsrisiko ist weiterhin hoch.
Veröffentlicht:BERLIN. Der Karneval hat in Deutschland offenbar besonders gute Ausbreitungsbedingungen für Influenza geschaffen: Die heftige Grippewelle hat sich in der vergangenen Woche (7. KW) weiter verstärkt.
Manche Grippe-Experten raten Risikopatienten momentan möglichst von Arztbesuchen ab, damit sie sich nicht in einer Praxis bei den vielen Grippekranken infizieren. Das Risiko dafür ist hoch: Die Situation bei Influenza hat sich in Deutschland weiter verschärft.
Aktuelle Grippe-Karte
Eine Karte mit der aktuellen Grippe-Aktivität gibt es beim Robert-Koch-Institut unter diesem Link.
In allen Großregionen - Süden, Norden (West), Mitte (West), Osten - ist die Aktivität der akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) stark erhöht, meldet die AG Influenza am Robert Koch-Institut.
Und die meisten der Erkrankungen sind offenbar durch Influenzaviren bedingt, wie Analysen des Nationalen Referenzzentrum nahelegen. In drei Vierteln der 266 bundesweiten Stichproben von Patienten wurden vergangene Woche respiratorische Erreger isoliert und davon waren 63 Prozent Grippeviren.
Virus-Subtyp H3N2 grassiert
Auch aus vielen Ländern Europas wird weiter über eine hohe Grippe-Aktivität berichtet, und zwar aus Schweden, Österreich, Belgien, Ungarn, Italien, Luxemburg, der Slowakei und der Schweiz.
Dabei dominiert europaweit und auch in Deutschland der Virus-Subtyp H3N2, der nicht optimal durch den aktuellen Grippe-Impfstoff abgedeckt wird.
Komplikationen bei Virusgrippe sind häufig, was sich auch aktuell bestätigt. Bei etwa 14 Prozent der seit Oktober an das RKI gemeldeten 18.346 labordiagnostisch bestätigten Influenza-Infektionen war eine stationäre Therapie nötig.
Bislang wurden in dieser Saison zudem 35 Todesfälle in Zusammenhang mit Influenza gemeldet. Vergangene Woche wurden zudem drei Ausbrüche mit jeweils mindestens 20 Fällen (labordiagnostisch oder epidemiologisch bestätigt) übermittelt, darunter zwei Ausbrüche in Kindergärten und ein Ausbruch in einem Pflegeheim.
Das RKI weist hier auch auf die von Fachgesellschaften empfohlene Postexpositionsprophylaxe mit Neuraminidasehemmern hin, die die Morbidität reduzieren können (Epi Bull 2014; 28: 241). (eis)